Auf der Weihnachtsfeier im Wirtshaus Leonhardt ehrten Verein und Gemeinde erfolgreiche Sportler und verdiente Personen: Unter anderem wurde Matthias Rothhammer verabschiedet
25 Jahre alt ist der IHC Atting in diesem Sommer geworden. Gefeiert wurde das Jubiläum im August, auf der Weihnachtsfeier ehrten Verein und Gemeinde nun auch die erfolgreichen Sportler und verabschiedeten mehrere verdiente Personen. Es gab Erfolge, die es in 24 Jahren zuvor noch nicht gegeben hat.
Die U16 erreichte beim Europapokal der Landesmeister in Rossemaison/Schweiz Bronze und damit die beste internationale Platzierung der Vereinsgeschichte. Die Herren etablierten sich nach dem Aufstieg nicht nur in der 1. Bundesliga, sondern kamen nach der Hauptrunde auf einen noch nicht da gewesenen fünften Platz, ehe dann in den Playoffs gegen Duisburg aber schnell Schluss war. Die Junioren wurden nach einer spannenden Finalserie gegen Deggendorf zum dritten Mal in Folge bayerischer Meister (zum zweiten Mal in der Clubgeschichte), verloren aber das Endspiel um den deutschen Pokal gegen Kaarst. Und mit den Junior(inn)en Magdalena Ernst, Alexander Ernst, Moritz Lermer, Maximilian Sauermilch und Lukas Alzinger sowie Herrenspieler Florian Meichel stehen gleich sechs Europameister im Verein. Hinzu kommt Markus Alzinger, der als erster Attinger einem Trainerstab eines deutschen Nationalteams (U19) angehört.
Verein und Gemeinde ehrten mit Urkunden, Ehrennadeln, Geldpräsenten und Gutscheinen die erfolgreichen Sportler. „Es ist ja nicht nur ein Jahr, in dem ihr gut seid“, lobte 1. Bürgermeister Robert Ruber. „Wir dürfen ja schon seit Jahren erfolgreiche Sportler vom IHC auszeichnen, sei es auf bayerischer oder deutscher Ebene und nun auch noch auf europäischer Ebene.“ Eine „unwahrscheinliche Leistung“ sei all das. „Dazu gehören so viele Leute: Eine engagierte Vorstandschaft, motivierte Trainer aber auch die Eltern, die die Kinder mehrmals in der Woche zu den Trainings fahren oder auf den Turnieren begleiten!“
Aber es wird auch Veränderungen zur neuen Saison geben: Christina Koblmüller gibt das Hallenmanagement ab und mit Robert Kuhnle (U10), Maximilian Miazga (U19), Maximilian Kettl (U19) und Matthias Rothhammer (U10) wurden auch vier Trainer verabschiedet, die nun kürzer treten oder pausieren wollen. Rothhammer, eines der Urgesteine des Bundesligateams verkündete zudem das Ende seiner Spielerlaufbahn. Er absolvierte seit 2005 224 Spiele für den IHC (davon 202 in der 1. oder 2. Bundesliga) und kam auf 449 Punkte. Kapitän und Sportvorstand Fabian Hillmeier, wünschte seinem ehemaligen Mitspieler, mit dem „ich viele Schlachten geschlagen habe“ schließlich „alles Gute im Ruhestand“ und dass er auch 2024 bei den Spielen als Zuschauer dabei sein möge. Sein Trikot, das „voraussichtlich“ letzte Spieltrikot wurde danach versteigert – und zwar gleich mit Fanschal. Denn den werde er brauchen, sagte Versteigerer Moritz Eisenschink. Rothhammer wurde ebenso mit großem Applaus der rund 125 Gäste bedacht wie später Herren-Europameister Meichel. Hillmeier kündigte an, dass der Verein nicht nur Rothammer am Rande eines Spiels in der neuen Saison ehren werde, sondern auch weitere ehemalige Spieler in der Halle verewigen wolle.
Der Verein dankte der Gemeinde Atting für die stets gute Unterstützung und die zahlreichen Ehrungen. „Wir wissen das sehr zu schätzen, welch tolle Voraussetzungen wir hier haben“, sagte Kaufmännischer Vorstand Michael Bauer. Andernorts sei das nicht so. Ein Vorsitzender eines Bundesligaclubs, der 2023 auf Stippvisite in Atting war, habe gesagt: „Bei uns gibt es nicht mal einen feuchten Händedruck.“
Bauer dankte auch den Sponsoren, die im Sommer binnen weniger Wochen einen Austausch des maroden Spielbelags ermöglichten, allen voran Gerd Mühlbauer (mt-propeller) und Manfred Gritsch (agrima), die zusammen zwei Drittel der mehr als 30.000 Euro finanzierten. Mit finanziert wurde der Belag auch von den Firmen Kies Wolf, Spenglerei Ralf Stadler, Automobile Botzler, Physiotherapiepraxis Schwankl-Lehner und Familie Griesbauer. „Letztlich ist das der Verdienst von allen Spielern, Trainern und Ehrenamtlern, denn unsere Sponsoren sehen, wie begeistert und erfolgreich ihr alle seid und unterstützen euch gerne! In 25 Jahren haben viele, viele Leute ganz viel Herzblut in diesen Verein gesteckt. Dank euch allen sind wir überhaupt erst so weit gekommen.“
Ein großes Turnier wird es in Atting trotz der nun herausragenden Spielbedingungen aber auch 2024 nicht geben. Man habe zwar eine Bewerbung für den Europapokal der Landesmeister im U19-Bereich diskutiert, allerdings abgelehnt, weil einige dafür wichtige Personen in verschiedenen Organisationsbereichen 2024 nur bedingt zur Verfügung stehen. Ehrenamt bedeute auch, die Arbeit zu schätzen und niemanden zu überfordern. Man blicke mit Zuversicht in das neue Jahr. Man habe ganz viel Nachwuchs, der nach oben dränge und viele engagierte Personen in allen Bereichen. „Wichtig ist aber auch, dass wir uns nicht ausruhen und immer darauf vertrauen, dass alles gleich bleibt“, sagte Bauer. „Wir müssen immer motiviert bleiben.“
Noch ist das Skaterhockey-Jahr nicht beendet. Nach der deutschen Meisterschaft der U16 am Wochenende endet es am 16. und 17. Dezember mit der deutschen Meisterschaft der U19 in Kaarst. Dort erhofft sich die Mannschaft der scheidenden Trainer Kettl und Miazga eine vordere Platzierung, die die Teilnahme am Europacup ermöglichen würde. Es wäre die endgültige Krönung eines erneut besonderen und erfolgreichen Jahres in der nun 25-jährigen Vereinsgeschichte des IHC Atting.
Text: Michael Bauer, Foto: Fabian Schindlmeier