Ein perfektes Auswärtswochenende mit Erfolgen in Spaichingen (9:3) und Freiburg (9:8) bringt die Herren den Playoffs in der 2. Bundesliga ganz nah.
Kleiner Kader, fehlende Spitzenspieler, weite Anreise und zwei Spiele binnen nicht einmal 20 Stunden, in denen Punkte nötig waren. Die Vorzeichen standen für den IHC Atting am Wochenende denkbar schlecht. Herausgekommen ist nach den Siegen in Spaichingen (9:3) und Freiburg (9:8) nicht nur die Maximalausbeute von sechs Punkten, sondern die beinahe schon sichere Qualifikation für die Playoffs.
Überglücklich posierten die Wölfe daher auch am Sonntagnachmittag zum Siegerfoto in der Freiburger Kabine. „Das war ein überragendes Wochenende“, lobte Trainer Jürgen Amann seinen Rumpfkader. Unter anderem fehlten Tim Bernhard, Matthias Rothhammer, Florian Meichel und Christian Prasch, auch ein Ersatzgoalie stand nicht zur Verfügung. „Daher waren die sechs Punkte nicht wirklich zu erwarten.“
Für die fehlenden Etablierten (Kapitän Fabian Hillmeier ragte als Anführer mit sechs Toren heraus) sprangen die Akteure aus der zweiten Reihe (drei Treffer von Martin Dengler, drei bzw. zwei Vorlagen von Moritz Eisenschink und Max Aigner) und vor allem die Junioren ein: Bastian Vyskocil erzielte in Freiburg seine ersten beiden Bundesligatore, Elias Decker erzielte am Sonntag zwei Treffer, steht schon bei fünf in dieser Spielzeit. „Ihre harte Arbeit wird jetzt belohnt“, sagte Amann. „Überhaupt sieht man, wie sich alle durch das Training weiterentwickelt haben.“
Spiel eins am Samstag in Spaichingen war dabei deutlich. Nach 40 Minuten stand es 8:0. „Ein Bilderbuch-Auswärtsspiel“, lobte Amann, in das er sein Team aufgrund des kurzen Kaders deutlich defensiver als sonst geschickt hatte. „Wir wollten den Gegner kommen lassen, haben aber kaum Torchancen zugelassen. Dazu waren wir nach vorne extrem effizient. Alle haben sich perfekt an den Gameplan gehalten.“
Anders am Sonntag: Die Partie ging hin und her, Vorsprung und Rückstand wechselten sich – wie im Skaterhockey alltäglich – immer wieder ab. „Wir haben in der Defensive einige Fehler gemacht, aber unser Kampf und Willen waren top“, sagte Amann. Christoph Wittenzellner erzielte per Fernschuss zwei Minuten vor dem Ende das Siegtor.
Es war schon fast sicher der Treffer, der das Team in die Playoffs schoss: Denn die Wölfe haben am 22. Oktober beim Rückspiel in Assenheim nicht nur die Chance, Platz eins in der Gruppe noch zu erobern, schon jetzt steht man so gut wie sicher als bester Gruppenzweiter in den Playoffs, denn die Staffeln Mitte und Nord haben ihre Runde schon beendet und Atting hat schon jetzt wie alle anderen zwölf Punkte und den bei Weitem besten Torquotienten. „Wir freuen und schon auf das Rückspiel in Assenheim und wollen uns dort Platz eins zurückholen“, gibt Amann aber schon einmal die Marschroute vor. Denn: Erreichen die Wölfe das Halbfinale, wird nach Stand der Dinge dort in zwei Spielen erneut das Team aus Hessen der Gegner sein.
Badgers Spaichingen – IHC Atting 3:9 (0:2, 0:6, 1:3)
Spaichingen: Käfer – Wientges, Schlenker, Holzer, Hahn, Binder, Eckert (2/0), Bühler, Koringer (1/0), Krebs, Sauter (0/1), Murner, Tabor (0/2);
Atting: Heitzer – Wittenzellner (2/0), Kettl (0/1), T. Bauer (1/2), Eisenschink (0/1), Dengler (1/0), Vyskocil (2/0), Mar. Rothammer, Aigner, Hillmeier (3/1), Decker;
Schiedsrichter: U. Bührer, L. Bührer; Strafminuten: Freiburg 10, Atting 12;
Freiburg Beasts – IHC Atting 8:9 (2:2, 3:3, 3:4)
Freiburg: Marozzi (0/1) – Dischinger (2/1), T. Schultis (0/1), Kutz, N. Schultis (1/1), Falb (1/2), Frattini, Mylyanyk, Mathis (3/1), Allgeier (1), Kupzick (0/1), Preuß;
Atting: Heitzer (0/1) – Wittenzellner (1/0), Kettl, T. Bauer (1/1), Eisenschink (0/2), Dengler (2/0), Vyskocil, Mar. Rothammer, Aigner (0/2), Hillmeier (3/2), Decker (2/1);
Schiedsrichter: Bührer, Härte; Strafminuten: Freiburg 2, Atting 4.