Aktuell ist kein Spielbetrieb möglich: Unser Vereinsleben findet momentan in den Sozialen Medien statt. Außerdem haben wir einen Einkaufsservice ins Leben gerufen
Ausgangsbeschränkung. Keine Schule. Kein Sport. Keine sozialen Kontakte. Das komplette Leben in Deutschland ist derzeit aufgrund des Coronavirus auf ein Minimum beschränkt. Sport ist zwar als Einzelperson noch erlaubt, beispielsweise zum Joggen oder Radfahren, der Mannschaftssport leidet aber, auch in der Region.
Der IHC Atting hat bereits am 13. März den kompletten Spiel- und Trainingsbetrieb eingestellt, vereinsinterene Veranstaltungen bis auf Weiteres abgesagt und den kompletten Betrieb auf Null heruntergefahren. Der Verband hat gemäß den Bestimmungen der Behörden folgend den Spielbetrieb bis 15. April eingestellt. An der Einfahrt zur Hockey- und Stocksporthalle, wo normalerweise die Spielankündigungen für die nächsten Heimpartien hängen, ist nur ein Aufruf zu lesen: „Dahoam bleibn, g’sund bleibn, zamhoidn“.
„Uns ist wichtig, das jetzt auch zu unterstützen“, sagt 1. Vorsitzender Martin Amann. „Wir haben als Verein auch eine soziale Verantwortung.“ Dieser will man auch durch einen Einkaufsservice in Atting nachkommen. Seit dieser Woche bietet der Verein Bürgern aus dem Gemeindegebiet, die wegen der Coronakrise die Wocheneinkäufe derzeit nicht selbst erledigen können an, diese zu übernehmen.
Das Vereinsleben selbst findet derzeit vor allem über die Sozialen Medien statt. Der Club erinnert an Erfolge aus den vergangenen 22 Jahren über Facebook, außerdem hat er – nach Beispiel anderer Skaterhockey- oder Eishockeyclubs – auch zur „Toilet Paper Challenge“ aufgerufen. Einem Trend in den Sozialen Medien folgend, bei dem Fußballer oder Eishockeyspieler mit den derzeit vielfach (aus)verkauften Toilettenpapierrollen jonglieren, hat auch der IHC Atting seine Nachwuchsspieler aufgerufen, ihre Tricks zu zeigen und sie per Video aufzunehmen.
Lukas Alzinger (Foto) von der U16 zeigte seine Schlagschusskünste mit den Rollen, die Brüder Tim und Ben Attenberger versuchten sich an Trickschüssen (Tim jonglierte mit dem Schläger die Rolle, Ben schoss mit dem Ball die jonglierte Klorolle ins Tor). Aaron Veigl absolvierte als Erstes einen Skateparcours und versenkte dann einen Schuss im Tor. Torhüter Gabriel Schreiner von der U10 verlegte das Torhütertraining in die heimische Einfahrt und übte das Abwehren der Klorollen.
Vater Christian Schreiner fand die Idee gut: „Gabriel hat extra Goalieschienen für die Straße bekommen. Er steht schon in der Früh im Tor, normal trainiert er vier- bis fünfmal die Woche.“ Sogar ein Logo des Vereins musste er seinem Sohn nun ins Zimmer malen. „Wenn wir nicht nach Atting können dann holen wir uns den IHC eben nach Hause.“
Einen Plan für die Wochen zuhause hat U16-Trainer Markus Alzinger seinen Spielern nicht mitgegeben „in der Hoffnung, dass es bald wieder weitergeht“. Wann das allerdings der Fall sein wird, ist unklar. Bis dahin müssen sich die Mitglieder mit Sozialen Medien oder Einzeltraining im heimischen Garten begnügen.
Text: Michael Bauer, Foto: Markus Alzinger
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