Starkem 18:4 in Assenheim folgt 9:7-Arbeitssieg in chaotischem Spiel gegen Freiburg
Auftakt nach Maß mit kleinen Problemen zwischendurch: Der IHC Atting hat sich am Wochenende mit zwei Erfolgen in Assenheim (18:4) und zuhause gegen Freiburg (9:7) in den ersten beiden Saisonspielen an die Tabellenspitze der 2. Bundesliga Süd gesetzt. Dabei war das Team bei Weitem noch nicht komplett.
Denn mit Thomas Bauer, Simon Bogner, Tim Bernhard und Torhüter Raphael Heitzer fehlten am Samstag in Hessen vier wichtige Spieler, nur Heitzer konnte dann am Sonntag mit dabei sein. Gegen aber ebenfalls ersatzgeschwächte Patriots erwischten die Attinger einen Traum-Tag und dominierten spätestens ab dem zweiten Drittel die Partie. „Es hat alles das geklappt, was in der Vorbereitung nicht geklappt hat“, lobte Coach Markus Alzinger.
Sein Team zeigte sich dabei kombinationssicher und kämpferisch den Rhein-Main Patriots klar überlegen. Nach einem 3:1-Zwischenstand zur ersten Pause drehten die Wölfe danach richtig auf, erzielte im zweiten Drittel sieben und im dritten acht Tore. Alzinger freute sich vor allem über die sechs Tore von Matthias Rothhammer. Dieser hatte in der Vorbereitung kein Glück gehabt.
Rothhammer war auch am Sonntag ein ganz wichtiger Akteur: Er erzielte die Treffer zum 6:6 und 7:7 in der Heimpartie vor 150 Zuschauern gegen die Freiburg Beasts, die tags zuvor nach 5:0-Vorsprung noch mit 10:11 nach Penalty-Schießen in Deggendorf verloren hatten. Die Gäste spielten eine clevere, defensivstarke Auswärtspartie, ließen die Attinger (80 Torschüsse) kommen und hatten mit Heiko Hallmann einen ganz starken Torhüter zwischen den Pfosten.
Die Breisgauer führten zwischenzeitlich mit 3:1 und dann im letzten Drittel mit 6:4 und 7:6, aber Atting kam in einem gerade ab Ende des zweiten Drittels manchmal chaotischen Spiel mit vielen Diskussionen immer wieder zurück. Kurz vor Drittelende schickten die Schiedsrichter Hallmann, der nach einem Zusammenprall liegengeblieben war, auf die Bank, was beide Teams verwirrte. Nach der nächsten Unterbrechung durfte er aber wieder zurück aufs Feld und hielt den 4:3-Pausenstand für sein Team fest.
Nach dem 4:4 durch Florian Meichel zog Freiburg erneut auf zwei Tore davon, führte nun mit 6:4. Doch Atting kam: Christian Prasch (50.) gelang das 5:6 (50.) Rothhammer das 6:6 aus wie Videobilder zeigen stark torraumabseitsverdächtiger Position. Freiburgs Coach Dirk Müller protestierte heftig. Das Tor zählte aber.
Noch turbulenter wurde es in der Schlussphase. Freiburg traf in Überzahl durch Aaron Kupzick drei Minuten vor Schluss zum 7:6. Rothhammer glich per Schlagschuss ebenfalls in Überzahl eine Minute später zum 7:7 aus. Die Fans waren begeistert – und waren dies noch mehr, als Hillmeier in einer erneut unübersichtliche Situation 50 Sekunden vor dem Ende zum 8:7 traf. Die Schiedsrichter diskutierten lang und belegten Hallmann dann wegen eines nachträglichen Fouls noch mit einer Spieldauerdisziplinarstrafe. Coach Müller sagte, Hallman habe Hillmeier mit der Stockhand getroffen, als er die Hand nach vorne gestreckt hatte um sich gegen den heraneilenden Hillmeier zu schützen. Es sei keine Absicht gewesen. Erneut Hillmeier machte zwölf Sekunden vor dem Ende alles klar.
„Es war ein heftiges Spiel, aber zum Glück ist das noch gut ausgegangen“, sagte Hillmeier. „Bei über 80 Torschüssen musste ja irgendwann mal einer reinfallen.“ Alzinger lobte sein Team für einen „Arbeitssieg“ und meinte: „Wir haben 80-mal aufs Tor geschossen und einfach zu wenig getroffen. Aber wir haben wieder mal bewiesen, dass wir nie aufgeben.“
Weiter geht es am 24. März im ISHD-Pokal beim Regionalligisten TV Augsburg, es folgt am 6. April das nächste Heimspiel gegen die Langenfeld Devils.
Text: Michael Bauer, Foto: fotostyle-schindler.de (Harry Schindler)