Die Spielanalyse von Coach Michael Dippold nach den beiden sensationellen Siegen gegen Duisburg (6:2) und Köln (9:6).
Am Montag wolle er weiter ganz oben in der Tabelle der 1. Bundesliga stehen. Dies waren die Worte von Attings neuem Coach Michael Dippold vor dem Wochenende. Mutig und selbstbewusst waren sie – und sie wurden wahr. Denn der Bundesliga-Aufsteiger besiegte auch die beiden Vorjahres-Playoff-Teams Duisburg (6:2) und Köln (9:6) und legte mit nun neun Punkten aus drei Spielen einen absoluten Traumstart hin.
Dieser war sogar besser als vor zwei Jahren, als man nach zwei Siegen aus drei Spielen ebenfalls zu Beginn der Saison an der Spitze lag: „Ich bin unglaublich stolz auf meine Mannschaft“, sagte der Coach nach dem Spiel gegen Köln. Dass es so gut läuft, hatte beim IHC Atting keiner erwartet. Außer vielleicht der Coach selbst, der stets mit viel Selbstvertrauen und Enthusiasmus an die Partien herangeht, seine Mannschaft anfeuert und auf seinen gesamten Kader baut – auch in strittigen Situationen. So griff er im Gegensatz zu seinem Gegenüber Victor Martinez (auch verletzungsbedingt) am Sonntag gegen Köln auch im Schlussdrittel auf alle Akteure zurück. So rettete die Mannschaft in einer spannenden Schlussphase mit vielen Strafen und einer doppelten Unterzahl in den letzten beiden Minuten den sensationellen Sieg über die Zeit, denn sie hatte mehr Kraft als die müde wirkenden Kölner. Zuvor schon hatte unter anderem Youngster Max Schneider das Vertrauen mit dem ersten Bundesligator gerechtfertigt.
Nach einem Sieg gegen Köln sah es aber eigentlich im zweiten Drittel nicht mehr aus: In der 30. Minute hatte der IHC das vermeintliche 3:2 erzielt. Der Ball war hinter der Linie, was Fans hinter dem Tor sahen und auch der Schiedsrichter später zugab. Doch den Treffer erkannte er nicht an. Stattdessen handelte sich der IHC unter anderem wegen Reklamierens sechs Strafminuten in dieser Situation ein und die eiskalten Kölner nutzten dies zu drei Toren und zogen auf 5:2 davon.
„Jede andere Mannschaft hätte sich da vielleicht hängen lassen, aber wir haben Ruhe reingebracht und das Ding gedreht“, sagte Dippold. Tim Bernhard, zweimal Roman Schreyer und Florian Meichel in Überzahl machten binnen knapp fünf Minuten aus dem 2:5 ein 6:5. „Ich glaube, die Situation war auch ein Weckruf für uns. Ohne dieses Ding hätten wir vielleicht gar nicht gewonnen. Wir haben einen riesen Willen bewiesen und wollten es den Kölnern und den Schiedsrichtern zeigen. Der Sieg war am Ende verdient.“
IHC Atting – Köln Rheinos
9:6 (2:1, 4:4, 3:1)
Atting: Heitzer (0 Tore/1 Vorlage) – Meichel (1/0), Hausner (2/1), R. Schreyer (2/2), K. Kroschinski (1/0), Schneider (1/0), Wittenzellner, Mar. Rothhammer, Bernhard (2/1), Bauer (0/1), Dünnbier, Hillmeier (0/1), Nissen (0/1);
Schiedsrichter: Kruppe (Schwabmünchen), Bührer (Freiburg); Strafminuten: Atting 28, Köln 14; Zuschauer: 80;
Etwas einfacher war es am Samstag gegen Duisburg. Hier hatte sich die Mannschaft einen 3:0-Vorsprung herausgeschossen. „Nach dem 1:3 waren die Duisburger dann aber nahe dran am 2:3“, sagte Dippold. „Gott sei Dank haben wir schnell das 4:1 und das 5:1 gemacht.“ Auch hier war es in der Schlussphase spannend, denn unnötige Strafen und Undiszipliniertheiten sorgten am Schluss auch wieder für Spannung. „Unser Goalie hat überragend gehalten und unsere jungen Spieler Max Schneider und Kevin Kroschinski haben mir sehr gut gefallen. Die Mannschaft an sich war aber überragend.“
IHC Atting – Duisburg Ducks
6:2 (2:0, 3:1, 1:1)
IHC Atting: Heitzer – Meichel, Bogner, Hausner, R. Schreyer, K. Kroschinski, Schneider, Wittenzellner, Mar. Rothhammer, Mat. Rothhammer, Bernhard, Bauer, Hillmeier, Dünnbier, Nissen;
Schiedsrichter: Kruppe (Schwabmünchen), Böhmländer (Köln); Strafminuten: Atting 22, Duisburg 8; Zuschauer: 150.
Überragend ist nun auch der Tabellenstand und die Tatsache, dass man in Donaustauf immer noch ungeschlagen ist. „Da oben gehören wir im Moment auch hin – wie lang, das muss sich zeigen, denn es werden auch Niederlagen kommen. Bis dahin freuen er, Mannschaft und Fans sich über den Platz an der Sonne in der 1. Bundesliga. „Ich genieße es voll. Meine Frau hat mir am Sonntag vor dem Spiel auch noch mal gesagt, dass sie hofft, dass wir am Montag ganz oben stehen. Und das passt jetzt auch so.“
Text, Foto: Michael Bauer
Das Bild zeigt Maximilian Schneider beim Jubeln über sein erstes Bundesligator