Am Wochenende hielt die Bundesligamannschaft ihr Trainingslager in Straubing ab – zwar ohne Testspiel, dafür aber mit einigen gewonnenen Erkenntnissen.
(mb) Hinter dem IHC Atting liegt das erste schwere Trainingswochenende. Trotz Anlaufschwierigkeiten und kurzfristiger Absage des ersten Testspiels gegen Deggendorf konnte Trainer Jürgen Amann einige positive Ansätze erkennen. Viermal rund 90 Minuten trainierten die Wölfe am Wochenende – teils noch mit dezimiertem Kader, da einige Spieler verhindert oder krank bzw. noch im Eishockey aktiv waren. „Daher waren wir etwas zum Improvisieren gezwungen und großartige Reihenspielchen konnten wir nicht machen“, sagte der Trainer. „Auch die Stimmung war trotz der Anstrengungen schon sehr gut.“ Das konnte man an den Gesichtern der Spieler und den Reaktionen erkennen, wenn es besonders gelungene Ballstaffetten gab. Auch Amann klatschte Beifall. Ein erster Erfolg also nach den Startwochen, die nicht nach Wunsch des Coaches verlaufen waren. Erst musste der Trainingsbeginn wegen Hallensperrung zwei Wochen verschoben werden, dann mussten die Deggendorf Pflanz wegen großer Verletzungssorgen das für Samstag geplante Testspiel absagen.
Da die Vorbereitungszeit damit auch umso kürzer geworden ist – am 21. und 22. März steigen die ersten Saisonspiele bei den Bockumer Bulldogs und Mitabsteiger Crefelder SC, versuchte der Coach am Wochenende in erster Linie die taktischen Dinge: „Wir können uns aktuell weniger um Skills oder Konditionsübungen kümmern, sondern wir müssen versuchen, uns wieder schnell in unser Spiel einzuarbeiten“, erklärt Amann. „Deshalb standen und stehen auch weiterhin natürlich in erster Linie taktische Dinge, wie Spielaufbau oder Special Teams auf dem Programm.“ Dass Amann dabei nicht immer mit den Spielern zufrieden war, konnte man in den ersten Einheiten erkennen, als er sich immer wieder lautstark einmischte, schnelles Spiel forderte und vor allem eine schnelle Weitergabe des Balles. Gerade das war in den vergangenen Jahren die Stärke der Wölfe.
Stark präsentierten sich auch die zahlreichen Juniorenspieler, die bei den ersten Einheiten dabei waren. Amann paarte immer wieder junge Spieler mit bereits erfahrenen Cracks: „Somit erhalten sie Unterstützung und können sich an das Tempo gewöhnen.“ Amann war mit der Leistung der Spieler sehr zufrieden: „Die Jungen machen bisher alle Ihre Sache wirklich sehr gut. Sie sind mit Motivation bei der Sache, das gefällt mir. Besonders hervorzuheben sind bisher die Kroschinski-Brüder Kevin und Nico, die gemessen an ihrem Alter einen bisher wirklich starken Eindruck hinterlassen haben.“
Wie stark die beiden spielen, davon kann sich Amann beim Turnier am Samstag in Donaustauf überzeugen, somit dem einzigen Test unter Spielbedingungen. Dort geht es unter anderem gegen Zweitligist Deggendorf sowie die beiden Mannschaften Donaustaufs (Regionalliga) sowie ein Team aus Augsburg. „Wie genau die Aufstellung aussehen wird, kann man wohl erst kurzfristig sagen“, meint Amann. „Je nachdem wie es aussieht, wird der Kader mit Junioren aufgefüllt. Grundsätzlich aber will ich reihentechnisch einiges ausprobieren. Auch gilt es die Lücken in der Verteidigung zu schließen, die Michael Welter und Marcel Brandt hinterlassen haben. Das wird die größte Aufgabe sein.“
Welter, aktuell verletzt, schloss sich wieder seinem Heimatverein Donaustauf an, Brandt, der im Winter nun bei der Düsseldorfer EG spielen wird, spielt nun für den Skaterhockey-Erstliga-Club Düsseldorf Rams. „Beide sind Top-Spieler, schade dass wir sie verloren haben. Sie haben sich auch beim Verein bedankt, was von sehr großem Charakter zeigt“, sagt Amann. „Wir wünschen ihnen bei ihren neuen Clubs alles Gute – vielleicht sehen wir sie ja mal wieder.“
Text, Foto: Michael Bauer