Nur noch acht Teams spielen in der neuen Saison in der 2. Liga, zwei davon kommen wie der IHC Atting aus Bayern.
Auf den IHC Atting wartet ein interessanter Neustart in der 2. Bundesliga Süd. Am Wochenende wurden bei der Ligentagung in Duisburg die Gegner festgelegt. Bis die aus nur noch acht Teams bestehende Süd-Gruppe feststand, wurde über eine Stunde debattiert.
Denn die beiden Bundesligen sind nicht nur vom Rückzug des IHC Atting aus der Beletage betroffen, sondern von vielen weiteren Verzichtserklärungen, sei es bisheriger Zweitligisten (Bremerhaven, Lüneburg) oder Meister aus den Regionalligen. Bestand die 2. Bundesliga in ihren beiden Staffeln im Vorjahr noch aus insgesamt 20 Teams, meldeten für 2015 nur ganze 15. Auch der bayerische Regionalligameister TSV Neubeuern (Landkreis Rosenheim) hatte frühzeitig seinen Verzicht erklärt: Die Spielstätte verfügt nicht über das vorgeschriebene Dach, der Club noch nicht über die notwendigen Strukturen.
Die Folge: Verband und Vereine waren gezwungen, einen neuen Modus zu entwickeln. Dieser sieht eine Einfachrunde mit insgesamt 14 Hauptrundenspielen sowie anschließende Playoffs vor. Hier werden die Ligen verzahnt. Die ersten Vier kommen ins Viertelfinale, das wie das Halbfinale im Modus „Best of three“ ausgespielt wird. Die beiden Sieger des Halbfinales erhalten automatisch die Berechtigung, 2016 in der 1. Bundesliga zu spielen. Noch nicht sicher ist, ob ein Zweitligafinale ausgespielt wird. Gleichzeitig wird es keinen Absteiger aus der Liga geben. Denn Bestreben des Verbandes ist es, die Ligen wieder auf Sollstärke zu bringen.
Einzig echte Unbekannte für die Wölfe sind die Bockumer Bulldogs, die wie Erstligamitabsteiger Crefelder SC Skating Bears in Krefeld beheimatet sind. Zu diesen beiden NRW-Vereinen kommen noch die Freiburg Beasts, die Badgers Spaichingen und der HC Merdingen, alle drei in Baden-Württemberg beheimatet. Die beiden bayerischen Derbygegner sind die alten Rivalen vom TSV Schwabmünchen und den Deggendorf Pflanz.
„Das ist eine sehr interessante Liga mit starken Gegnern, von denen kaum einer abfällt“, sagte Attings Sportlicher Leiter Thomas Raidl. „Crefeld und Schwabmünchen werden sicherlich die härtesten Konkurrenten um die vorderen Plätze sein. Unser Ziel ist es aber um die Meisterschaft mitzuspielen.“ Was den Wiederaufstieg anbelangt, hält man sich bedeckt. „Ohne eigene Spielstätte wird es keine 1. Bundesliga mehr in Atting geben können“, sagt Raidl. Weiterhin hofft man im Verein, dass das geplante Begegnungszentrum, ein Multifunktionskomplex für mehrere Attinger Sportvereine, zur Saison 2016 Realität ist.
Während beim Bundesligateam also die Vorbereitungen starten können, warten für die Jugend und die Junioren die beiden Saisonhöhepunkte. Beide Mannschaften sind als bayerischer Meister (Jugend) bzw. Vizemeister (Junioren) für das Endturnier um die deutsche Meisterschaft im Dezember qualifiziert. Die Jugend muss am 6. und 7. Dezember im niedersächsischen Wedemark antreten, die Junioren am 13. und 14. Dezember im nordrhein-westfälischen Bochum. Als Vorbereitung konnten beide Teams die bayerische Winterpokalserie gewinnen, die Junioren kassierte in zwölf Spielen nicht eine Niederlage.
Text: Michael Bauer, Foto: Harry Schindler