Bayerns Nachwuchsskaterhockey ist in der Spitze breiter geworden. Das bewies der jüngste Kaderlehrgang der U19-Nationalmannschaft, bei dem neun bayerische Spieler dabei waren, darunter sechs des IHC Atting. Doch international gibt es größere Sorgen.
Denn eine U19-Europameisterschaft kann wegen zu geringer Teilnehmerzahl (nur die Schweiz, Großbritannien und Deutschland sagten zu) nicht stattfinden. „Wir wurden am Wochenende beim Lehrgang in Duisburg informiert“, sagt Markus Alzinger, Trainer von Attings U19, Bayernauswahltrainer und Mitarbeiter im Trainerstab beim deutschen Dachverband ISHD.
Eine Lösung ist aber schon gefunden: Die ISHD geht eine Kooperation mit der Fachsparte Inline-Hockey ein, die international breiter aufgestellt ist. Größte Unterschiede zum Skaterhockey sind ein Puck statt einem Ball als Spielgerät, weniger Körpereinsatz und eine größere Fläche. Beide Sparten versprechen sich Synergie-Effekte: Skaterhockey wartet mit der größten Spielerbasis in Deutschland und einem nationalen Fundament auf, Inline-Hockey bietet mit EM- und sogar WM-Turnieren die attraktiveren sportlichen Perspektiven.
Heißt: Ein großes Turnier ist für Skaterhockey-Spieler doch möglich. Die nun neu geschaffene gemeinsame Nationalmannschaft nimmt im September an der U19 Inline-Hockey Weltmeisterschaft 2024 im Rahmen der World Skate Games Italia 2024 in Roccaraso (Abruzzen) teilnehmen wird. Der ISHD-Vorstand sieht darin einen „wichtigen Schritt in die Zukunft und zur Sicherung der sportlichen Perspektiven aller Inline-Skaterhockey- und Inline-Hockey-Spielerinnen und -Spieler in Deutschland“. Gleichzeitig sollen die eigenen Veranstaltungen erhalten bleiben „und auch in Sachen Qualität und Quantität wieder zu wachsen beginnen.“ Für alle U19-Akteure biete die Kooperation „ein weiteres Angebot und eine weitere sportliche Perspektive“.
Alzinger findet die Kooperation gut, „auch wenn es eine Umstellung für uns ist, weil wir mit Puck und weniger Körper spielen. Für unsere Attinger Spieler könnte das aber ein Vorteil sein, weil sie technisch sehr versiert sind.“ Atting stellte beim Lehrgang in Duisburg mit Magdalena Ernst, Maximilian Sauermilch, Lukas Alzinger (alle bereits im Vorjahr Europameister), Vinzent Gritsch, Johannes Ernst und dank Neuzugang Tobias Hackl (kam vor Kurzem aus Deggendorf) noch vor Kaarst sogar das größte Kontingent. Hinzu kamen aus bayerischer Sicht zwei weitere Deggendorfer und ein Augsburger.
„Wir bayerischen Vereine brauchen uns nicht mehr zu verstecken“, lobt Alzinger die Nachwuchsarbeit in Bayern. „Es ist nicht mehr so wie früher, dass wir dort hohe Niederlagen bekommen, wir haben große Fortschritte gemacht“, verweist er auf die jüngsten Erfolge. Atting und Deggendorf waren im vergangenen Jahr bei der deutschen Meisterschaft Zweiter und Dritter geworden. „NRW hat aber immer noch den ganz großen Vorteil des riesigen Einzugsgebiets.“
Beim neuen Kombi-Team der Nationalmannschaft wird er weiter mit dabei sein. Wie dort das Niveau sein wird, kann er noch nicht einschätzen. „Das lassen wir auf uns zukommen. Ich habe aber auf alle Fälle schon einmal ein paar Pucks gekauft, damit wir sie testen können. Und dann sehen wir, wo der Weg hinführt.“
Beim neuen Kombi-Team der Nationalmannschaft wird er weiter mit dabei sein. Wie dort das Niveau sein wird, kann er noch nicht einschätzen. „Das lassen wir auf uns zukommen. Ich habe aber auf alle Fälle schon einmal ein paar Pucks gekauft, damit wir sie testen können. Und dann sehen wir, wo der Weg hinführt.“