Das nordrhein-westfälische Velbert ist ein gutes Pflaster für bayerische Skaterhockey-Nachwuchsteams, diesmal aber nicht für den IHC Atting, der bei der deutschen Meisterschaft der U13 am Wochenende nur den zehnten und letzten Platz erreichte. Doch der Turnierverlauf war kurios und am Ende jubelten die Attinger Spieler mit ihren Freunden vom TV Augsburg mit, die sich sensationell den Titel holten – so wie das die Attinger U13 2018 am selben Ort getan hatte.
Dass die junge Attinger Mannschaft diesmal nicht zu den Favoriten zählte, war klar, dennoch schmerzte auf den ersten Blick der Turnierverlauf. Denn in der Vorrunde hielt das Team gut mit, verlor aber knapp gegen die Berlin Buffalos und die Rhein-Main Patriots (je 0:2) sowie nach 1:0-Führung noch 1:2 gegen Rostock. Nur das Ergebnis gegen Essen am Abend (0:5) war deutlich. In der Viertelfinalqualifikation am Sonntag wurde es dann besonders eng: Atting startete gut und nutzte früh seine Chancen, Berlin gab sich jedoch nicht auf und holte spät im Spiel einen Zwei-Tore-Rückstand zum 3:3 auf und gewann dann im Penalty-Schießen. Während es für Atting ins Spiel um Platz neun ging (1:3 gegen Berlin Buffalos), besiegten die Red Devils im Viertelfinale mit Assenheim den Sieger der Attinger Vorrundengruppe klar und wurden dann nach einer Niederlage gegen Rostock im kleinen Finale Vierter.
Das war nur ein Beweis dafür, wie eng es beim Turnier zuging. Schon am Samstag hatte es in der Vorrunde sechs Unentschieden gegeben, am Sonntag in der Final- und Platzierungsrunde fiel bei fünf Spielen erst im Penalty-Schießen die Entscheidung. Im Finale, das Essen und der bayerische Meister aus Augsburg bestritten, brachte ebenso erst die Verlängerung die Entscheidung zugunsten des TVA, der zuvor schon mit 0:2 in Rückstand gelegen war.
„Alles in allem sind wir dennoch sehr zufrieden, denn das Team konnte sich im Verlauf des Turniers steigern und viele neue und wichtige Erfahrungen gesammelt“, sagte Alexander Ernst, der zusammen mit Ben Attenberger die Attinger Mannschaft coacht. „Den Kindern hat es auch sichtlich Spaß gemacht, gegen andere und bessere Gegner als im Ligaalltag zu spielen.“
Auch der Fairplay-Gedanken kam nicht zu kurz: Denn die Attinger feuerten im Turnierverlauf auch kräftig ihren bayerischen Konkurrenten aus Augsburg an (und der TVA machte dies umgekehrt) und freuten sich über den Titelgewinn mit. Attings Maximilian Weide wurde auch noch ins fünfköpfige All-Star-Team gewählt. „Alles in allem war es für alle Beteiligten ein schönes Wochenende“, sagte Ernst. „Das hat die Enttäuschung über die Platzierung schnell vergessen gemacht.“