Die Freude war riesig. Stolz und laut jubelnd posierten die U19-Spieler des IHC Atting am Samstagmittag in Duisburg mit dem Pokal. 13:3 (5:2, 3:0, 5:1) hatten sie kurz zuvor die Crash Eagles Kaarst aus der Halle geschossen, eine Mannschaft, gegen die der komplette Attinger Nachwuchs in den vergangenen Jahren maximal ein Unentschieden erreicht hatte.
„Wow, einfach nur wow“, sagte Trainer Markus Alzinger nach dem nunmehr dritten bundesweiten Titelgewinn in der 26-jährigen Vereinsgeschichte (deutscher Meister U13 2018 und deutscher Pokalsieger U16 2022). „Heute haben wir sie zerlegt.“ Es war für die Attinger U19 nicht nur eine Revanche für die beiden Endspiele 2023 um den deutschen Pokal und die deutsche Meisterschaft, die gegen Deutschlands Top-Nachwuchsteams verloren wurden, es war auch ein Novum: „Wir haben Vereinsgeschichte geschrieben, denn ein Kaarster Team haben wir noch nie geschlagen.“ 2021 bei der deutschen Meisterschaft der U16 gabs ein 1:1 zum Ende der Vorrunde, nach der die Kraft ausgegangen war. Sieger: am Ende Kaarst. 2022 bei der deutschen Meisterschaft in eigener Halle gab es ebenfalls ein 1:1. Meister wurde am Ende Düsseldorf.
Ein starkes Penalty-Killing, eine starke Torhüterin Magdalena Ernst (sie wurde teamintern beste Spielerin) und die Lust am Spielen machte Alzinger als Gründe für den diesmal deutlichen Sieg gegen nicht ganz komplette aber mit allen wichtigen Spielern angetretenen Eagles aus. Mit zunehmender Spieldauer fanden die Wölfe immer mehr Spielfreude. „Nur zu Beginn hatten wir etwas Probleme“, sagte Alzinger. „Dann lief es immer besser.“ Das Unterzahlspiel, für das man sich Tipps von Herren-Bundestrainer Christian Keller geholt hatte, klappte, in Überzahl wurden dann auch schöne Tore herausgespielt. „Wir waren heute einfach ein Team, ein richtig starkes Team“, lobte er.
Mit dieser Leistung haben sich auch die Voraussetzungen für das zweite große Ereignis der Saison verschoben: Die deutsche Meisterschaft Mitte Dezember in Atting. Zwar müssen sich die Wölfe erst für das Heimturnier der zehn besten deutschen Mannschaften qualifizieren, doch rechnet niemand damit, dass das Top-Team der bayerischen Vorrunde (zwölf Siege aus zwölf Spielen, Torverhältnis +205) im Halbfinale an Ingolstadt scheitert. „Ja, das stimmt“, sagt Alzinger. „Nachdem, was wir gegen Kaarst und auch gegen Krefeld (Halbfinale, 16:2, Anm. d. Aut) gezeigt haben, sind wir jetzt in der Favoritenrolle.“