Die Bundesliga-Mannschaft marschiert weiter mit festem Blick in Richtung Playoffs. Am Samstag besiegte man nach kurzen Anlaufschwierigkeiten Schlusslicht Crash Eagles Kaarst mit 10:2 (3:1, 2:0, 5:1)
Am Ende war der Sieg hoch verdient, doch in der Anfangsphase taten sich die Wölfe schwer. Die Gäste, die nur mit zweieinhalb Reihen angetreten waren, igelten sich hinten ein, standen gut in der Defensive, fuhren zwischendurch Konter, von denen auch einer mit dem 1:0 in der fünften Minute belohnt wurde, und hatten im Tor mit Malte Rütten einen überragenden Mann, der sie lange im Spiel hielt. Reihenweise liefen die Attinger an und scheiterten immer wieder an Rütten, der seine Hände überall zu haben schien und in der 15. Minute gegen Thomas Bauer sogar mit einer „Hasek-Rolle“ parierte.
Dann aber brach der Bann. Matthias Rothhammer schnappte sich in der 16. Minute seinen eigenen Abpraller, setzte nach und bezwang Rütten erstmals. Fabian Hillmeier legte nur zwei Minuten später nach und Roman Schreyer schloss einen schnellen Gegenzug 20 Sekunden vor dem Ende des ersten Drittels zum 3:1 ab, nachdem Marcel Brandt zuvor einen Kaarster Konter abgefangen hatte und selbst einen Tempogegenstoß einleiten konnte.
Dann wurde es noch einmal turbulent: Neun Sekunden vor dem Ende musste der Kaarster Dominik Boschewski raus und holte sich wegen Meckerns gleich noch eine gelbe Karte ab. Wenige Sekunden später war ein Kaarster an der Mittellinie allein durch, Robert Kuhnle holte ihn von den Beinen und die Schiedsrichter entschieden auf Penalty. Pascal Mackenstein lief an und meinte den Anschlusstreffer erzielt zu haben, die Referees entschieden aber, dass der Ball von der Latte vor die Linie geprallt war.
Im zweiten Drittel wurde das Spiel nun etwas schneller, auch Attings Goalie Raphael Heitzer bekam wieder mehr zu tun. Weiter ließ allerdings die Attinger Chancenverwertung zu wünschen übrig, erst Tim Bernhard (28.) und Michael Welter (30.) sorgten dafür, dass der Vorsprung wuchs. Rütten tat weiterhin alles dafür, die Attinger zu entnerven – auch während einer folgenden fünfminütigen Kaarster Unterzahl, in der die Wölfe kein weiteres Tor zustande brachten.
„Sie haben versucht uns einzuschläfern“, sagte Attings Coach Jürgen Amann. „Besonders dann zwischen der 30. und 40. Minute. Das habe ich meiner Mannschaft auch gesagt. Wir haben uns schwer getan. Immerhin war der Erfolg am Ende standesgemäß und auch verdient.“
Das wurde er, weil die Kaarster nun den schnellen Attingern nicht immer hinterherkamen: Florian Tkocz mit einem schönen Solo, Tim Bernhard und erneut der pfeilschnelle Matthias Rothhammer erhöhten auf 8:1, ehe Kevin Stein mit einem Schlagschuss Heitzer überraschte.
Doch noch war das Spiel nicht vorbei. Auch Marcel Brandt durfte noch zweimal ran. Er hatte zuvor vier Tore vorbereitet und war unzählige Male an Rütten gescheitert. Die Freude und die Erleichterung bei seinen Treffern zum 9:1 und 10:1 war ihm deutlich anzumerken.
„Ich bin mit den drei Punkten zufrieden, aber nicht mit der Art und Weise, wie wir phasenweise gespielt haben“, sagte Amann. „Wir sind einen Schritt näher an den Playoffs, brauchen vielleicht noch fünf oder sechs Punkte, aber in den kommenden Spielen müssen wir besser spielen.“ Nach einer Woche Pause warten am letzten Juni-Wochenende die Highlander Lüdenscheid (28. Juni, 17.30 Uhr) und die Bissendorfer Panther (29. Juni, 14 Uhr) auf die Wölfe.
Atting: Heitzer – Tkocz, Welter, Bauer, Brandt, Kuhnle, Mar. Rothhammer, Nissen, Hillmeier, Prasch, Bernhard, Wolf, Mat. Rothhammer, Schreyer, Dünnbier;
Kaarst: Rütten (ab 50:21 R. Hildebrandt) – Otten, Stein, Lindner, Ehlert, G. Hildebrandt, Brünemann, Boschewski, Mackenstein, Surges, Bleyer;
Tore: 0:1 (4:11) Bleyer (Stein), 1:1 (15:44) Mat. Rothhammer (Hillmeier), 2:1 (17:44) Hillmeier (Tkocz), 3:1 (19:40) Schreyer (Brandt), 4:1 (27:59) Bernhard (Brandt), 5:1 (29:46) Welter (Mat. Rothhammer), 6:1 (41:11) Tkocz (Hillmeier), 7:1 (42:12) Bernhard (Brandt), 8:1 (45:22) Mat. Rothhammer (Brandt), 8:2 (47:45) Stein (Bleyer), 9:2 (50:21) Brandt (Bauer), 10:2 (59:38) Brandt;
Schiedsrichter: von Külmer (Augsburg), Weiß (Landau); Strafminuten: Atting 8, Kaarst 9 + 10 gegen Boschewski; Zuschauer: 125;
Text: Michael Bauer, Foto: Armin Pöschl