(mb) Dass der IHC Atting sich nach vier Spielen der neuen Bundesliga-Saison in der ersten Tabellenhälfte wieder finden würde, damit hatte im Club nach den Vorzeichen kaum jemand gerechnet. Nach dem 7:4-Sieg (2:2, 2:2, 3:0) am Samstagabend gegen die Duisburg Ducks und nun sieben Punkten darf der Saisonstart mittlerweile als äußerst gelungen bezeichnet werden.
„Das war eines der Top-drei-Spiele der letzten Jahre“, war Coach Jürgen Amann begeistert. „Wir haben das heute perfekt gespielt. Und es war so wichtig, dass wir uns für diese Leistung auch belohnt haben.“ Damit verwies er auf den zwischenzeitlichen 2:4-Rückstand im zweiten Drittel und auch die drei ausgelassenen Großchancen beim Stand von 4:4 während einer Unterzahlsituation im Schlussabschnitt.
Doch genau in diesen Situationen zeigte sich, warum die Wölfe am Samstagabend als Sieger hervorgingen. Nach den beiden verpassten Chancen von Maximilian Sauermilch (einmal Latte) und Maximilian Kettl, führte der schnelle Konter der wie schon in den Playoffs der vergangenen Saison starken Gäste eben nicht zum 4:5, weil die Attinger Abwehr im Bilde war und den entscheidenden Schuss verhinderte.
Vielmehr belohnten sich die Wölfe wie es ihr Trainer ausgedrückt hatte, für jene couragierte Spielweise und kamen durch einen Doppelschlag von Nationalspieler Florian Meichel binnen 18 Sekunden in der 53. Minute zu einer 6:4-Führung. „Ruhig weiterspielen, einfache Dinge machen“, forderte der Coach in dieser Phase auf der Bank. Seine Mannschaft setzte es perfekt um, blieb weiter eng am Gegner, blockte Schüsse und konnte sich wie schon in Köln (6:5) auf den neuen Goalie Vinzenz Hähnel verlassen. „Er ist auch bei Verkehr vor dem Tor sehr ruhig, das ist sehr wichtig für die Mannschaft“, lobte Amann. „Er hat heute wieder sehr stark gehalten.“ Juniorennationalspieler Sauermilch belohnte sich mit dem Empty Net Goal für eine ebenfalls erneut starke Leistung.
Auch von individuellen Fehlern vor dem 1:1 und dem 1:2 sowie einem Zaubertor von Duisburgs Bestem Philip Grühn – er nahm frei stehend einen langen Pass aus der Luft und fälschte ihn unhaltbar zum 2:4 ab – ließen sich die Wölfe nicht aus dem Konzept bringen und spielten weiter ihr System, diesmal wie schon gegen Iserlohn (über 36 Minuten) und in Köln (über 50) beinahe über die komplette Spielzeit. „Unsere jungen Spieler setzen die Vorgaben sehr, sehr gut um und die Etablierten haben heute die entscheidenden Tore geschossen“, lobte Amann sein Team.
Das hat nun vor den beiden Auswärtsspielen in Essen und Kaarst am ersten Aprilwochenende ein großes Polster auf das Tabellenende. Doch Vorsicht ist geboten: Die bisher punktlosen Bissendorfer (die am 13. April nach Atting kommen) und Kölner holten am Samstag beide ihre ersten Siege – auswärts und bei Top-Teams.
Atting: Hähnel – Meichel (3/2), Lermer (1/0), Rothhammer, Kettl, Eisenschink, A. Ernst, Hillmeier (1/2), Alzinger, Decker (1/2), Sauermilch (1/0), Prasch, Dengler, Steger;
Schiedsrichter: Drücker (Kaarst), Wunsch (Düsseldorf); Strafminuten: Atting 12, Duisburg 10; Zuschauer: 225