Als fünfte Mannschaft in der 25-jährigen Vereinsgeschichte nimmt die U16 am Europapokal im Schweizerischen Rossemaison teil. Nicht weniger als das Finale ist das Ziel
Als sich die U16-Mannschaft des IHC Atting Anfang August zum gemeinsamen Teamfoto für den Europapokal im Schweizerischen Rossemaison versammelte, konnte man im Rücken die zahlreichen Meisterbanner des Vereins erkennen. Bayerische Titel holte das Team in den vergangenen Jahren zuhauf, auch deutscher Pokalsieger wurde man und der deutsche Vizemeistertitel 2022 sicherte die Teilnahme am Turnier mit Europas Besten. Nach diesem Turnier in der Schweiz würden die Attinger am liebsten einen neuen Banner in der Attinger Hockeyhalle aufhängen.
„Mein Ziel ist das Finale“, sagt Trainer Markus Alzinger, der bei all jenen Erfolgen dabei war und das heutige Team im Jahr 2018 als damalige U13 zum deutschen Meistertitel führte. Sohn Lukas, Kapitän und wie fünf weitere IHC-Akteure mittlerweile für die U19-Europameisterschaft für Deutschland nominiert, geht noch einen Schritt weiter: „Mein Ziel ist, dass wir den Pokal holen!“
Doch ganz so einfach dürfte das nicht werden. Zehn Mannschaften sind insgesamt am Start beim Turnier in der schmucken Schweizer Arena „Forum Biwi“ mit dem ungewohnten Parkettboden, darunter auch die Düsseldorf Rams, die dem IHC im Finale der deutschen Meisterschaft im Dezember in Atting mit 0:1 die damals so schmerzende Niederlage beibrachten. „Die Gegner aus der Schweiz, Österreich und Großbritannien kann ich schwer einschätzen, weil wir zu wenig Europaerfahrung haben“, sagt der Coach. Gruppengegner Rossemaison war schon mehrfach vorne dabei, gehört zu Europas erfolgreichsten Teams. Düsseldorf holte den Pott schon einmal nach Deutschland
Die Attinger haben jedenfalls alles getan, um sich bestmöglich vorzubereiten. Alzinger hat sein Erfolgsteam aus dem Jahr 2022 (einige spielen nun 2023 in der U19) in den vergangenen drei Wochen wieder vereint (für den Zusammenhalt wurde in der Halle eine gemeinsame feste Kabine bezogen) und spezielle Trainingseinheiten durchgeführt – auf der Hockeyfläche und auch im Fitnesspark. „Wir haben Athletiktraining gemacht und auf der Fläche haben wir Taktik, Überzahl, Unterzahl, Defensivarbeit und Aufbau trainiert.“ Kondition und Ausdauer seien bei einem so langen Turnier über zwei Tage wichtig, ergänzt Sohn Lukas. „Unsere Stärke ist, dass wir viele Leute habe, die Tore schießen können, aber auch, dass mittlerweile auch sehr gut auf den Körper spielen. Ich denke aber, dass die Defensive spielentscheidend wird.“
Am Freitagmorgen um 8 Uhr macht sich der Attinger Tross, bestehend aus rund 60 Spielern, Fans und Eltern (teilweise Selbstfahrer) auf den Weg ins rund 600 Kilometer entfernte Rossemaison, das mit seinen nicht mal 1.000 Einwohnern sogar kleiner ist als Atting. Quartier wird in Basel bezogen. Am Samstag geht es dann ab 8 Uhr in den Gruppenspielen gegen den HC Merdingen, die Medway Assassins aus Großbritannien, den Gastgeber SHC Rossemaison und den IHC La Broye (ebenfalls Schweiz).
Es ist das fünfte Mal in der nun 25-jährigen Attinger Vereinsgeschichte, dass eine Wölfe-Mannschaft (U13, U16 oder U19) an so einem Turnier der Landesmeister teilnimmt: Ein Teil der aktuellen Mannschaft war 2019 dabei, als man in Kaarst nur Rang zehn belegte. Diesmal soll es besser werden. Das Ziel ist jedenfalls hoch angesetzt. Und in der Halle wäre noch Platz für einen Banner.
Text: Michael Bauer, Foto: Lena Alzinger