Am Samstag, den 2. November, steigt das bislang wohl wichtigste Spiel des Jahres: Die erste Mannschaft erwartet die Red Devils Berlin zum ersten Halbfinale
Dorfclub gegen Hauptstadtverein heißt es am Samstag ab 17.30 Uhr in der Attinger Hockeyhalle: Dann erwarten die Wölfe des IHC Atting die Red Devils Berlin zum Halbfinalhinspiel um die deutsche Zweitligameisterschaft. Der Sieger der Best-of-two-Serie zieht ins Finale ein.
Dass da ein ganz schwieriger Gegner nach Atting kommt, ist dem Team bewusst: „Das wird bestimmt eine harte Nuss“, sagt Kapitän Fabian Hillmeier. „Immerhin waren mit Niklas Pilz und Fabian Rudloff jetzt auch zwei Spieler bei der Europameisterschaft dabei.“ Dort belegte die deutsche Mannschaft Rang zwei, verlor im Finale gegen die Schweiz. „Wenn wir diszipliniert und hart spielen, dann knacken wir sie“, sagt Trainer Markus Alzinger über das Top-Team aus der Nord-Gruppe, das in 16 Vorrundenspielen nur einmal als Verlierer vom Feld ging.
Die Wölfe sind bis auf den gesperrten Patrick Tkocz (Rote Karte im Viertelfinalrückspiel gegen Krefeld II) komplett. „Und wir haben ja auch noch unsere Fans im Rücken, das wird ganz wichtig“, sagt der Coach. Und auch bis Berlin ist schon durchgedrungen, dass in Atting im Viertelfinale eine tolle Stimmung herrschte. Knapp 350 Zuschauer sahen das spannende 10:5 gegen die Skating Bears.
Wer kommt aber nun am Samstag aus der Hauptstadt nach Atting? Die Red Devils sind eine Berliner Traditionsmannschaft. Bereits seit 1988 – und damit noch zehn Jahre länger als beim IHC Atting – wird dort Skaterhockey gespielt. 1996 waren sie auch Gründungsmitglied der 1. Bundesliga. Das aktuelle Team ist allerdings eine Teamgemeinschaft. Spieler aus den Teams Berlin Buffalos (schon einmal Gegner des IHC Atting in mehreren Testspielen), Spreewölfe Berlin (2018 gewann der IHC dort ein Testspiel mit 12:8) und den eigentlichen Red Devils schlossen sich zu Unitas Berlin zusammen, fungieren aber aktuell noch unter dem Dach der Red Devils. Dabei wurden die Kräfte aller Teams gebündelt. Während beispielsweise die Red Devils stark im Nachwuchs sind, waren dies die Buffalos (2015 als klarer Letzter aus Liga eins abgestiegen) im Herrenbereich.
„Unser langfristiges Ziel ist, in die 1. Bundesliga aufzusteigen“, sagt Fabian Rudloff, Top-Scorer der Berliner und kompletten Nord-Gruppe nach der Vorrunde (69 Punkte in 15 Spielen), der mit den Buffalos vor mehr als zehn Jahren schon einmal ein Freundschaftsspiel in Straubing gegen den IHC gespielt hat. „Wenn wir das sportlich in dieser Saison schaffen sollten, würden wir den Aufstieg wahrnehmen.“ Dementsprechend aufgestellt werden die Berliner am Samstag auch nach Atting reisen: „Wir werden Stand jetzt fast den kompletten Kader zur Verfügung haben, das war bei der Niederlage in Spaichingen leider nicht so.“ Zuhause konnten die Berliner aber die 2:5-Niederlage durch ein klares 9:1 wettmachen.
Text: Michael Bauer, Foto: Harry Schindler