Jahresversammlung: Eisstadion Straubing steht 2017 nicht zur Verfügung, Hallenbau in Atting wird wieder vorangetrieben
Erneut gibt es für den IHC Atting ein großes Hallenproblem. Eigentlich war geplant, nach dem Rückzug aus der 1. Bundesliga alle Spiele wieder im Eisstadion Staubing (für die Regionalliga als Spielstätte wieder erlaubt) auszutragen. Doch dieses wird im Sommer erneut nicht zur Verfügung stehen. Die Spielstättenthematik füllte deshalb den Großteil der Jahresversammlung am Samstag aus.
„Zum einen finden im Stadion Umbaumaßnahmen statt, zum anderen wird das Eis im Sommer im Stadion bleiben, weil der EHC Straubing mit dem Nachwuchs deutlich früher mit der Vorbereitung beginnt und ein Abtauen des Eises sich deshalb nicht lohnt“, berichtete 1. Vorsitzender Martin Amann.
Die Verantwortlichen des IHC mussten nach dieser Hiobsbotschaft Mitte Februar (die ein Großteil der Saisonplanungen wieder über den Haufen warf) schnell reagieren. Da momentan die Trainingsstätte am Hagen zur Verfügung steht (keine Ausstellungen oder anderweitige Belegung) und Belag sowie Bande auch im Sommer darin verbleiben können, wurde eine Ausnahmegenehmigung beim bayerischen Verband beantragt, die mit Auflagen und nur für ein Jahr erteilt wurde. Es werden alle Heimspiele – sowohl die der vier Nachwuchsteams, als auch des Herrenteams – dort stattfinden können.
„Das ist momentan unser letzter Strohhalm“, sagte Amann. „Wir haben Glück, dass die Genehmigung erteilt wurde und die Halle momentan auch frei ist. Sonst würde es ganz schlecht aussehen. Wir müssten 40 Kilometer nach Donaustauf fahren – mit allen Mannschaften.“ Eigentlich war ein Teil der Heimspiele des Herrenteams wieder in Donaustauf geplant, Amann ist es aber lieber, alle Teams in Straubing zu haben: „Wir denken an den Gesamtverein. Es wäre ein unglaublicher Aufwand und würde auch den Verein weiter auseinander reißen, wenn wir nach Donaustauf müssten.“ Vereinszusammenhalt sei aber mit ein Grund des Rückzuges gewesen. „Ein kompletter Spielbetrieb in Donaustauf wäre finanziell, strukturell und zeitlich für uns verheerend gewesen.“
Amann stellt aber auch klar: „Das ist nun erneut ein Übergangsjahr. Eigentlich ist das nur eine Trainingshalle und wir haben die Genehmigung vom Verband nur erhalten, weil wir so kurzfristig nicht ins Eisstadion können. Der Verband hatte schon den Spielplan fertig. Eine dauerhafte Lösung ist das nicht.“ In seiner 20. Saison muss der IHC somit nun in seine zehnte Spielstätte ziehen. Man spielte bereits in den beiden Eisstadien in Regensburg (altes und neues), Deggendorf, Dingolfing und Straubing, in den Skaterhockeyhallen in Deggendorf und Donaustauf, in der Turnhalle Rain sowie in der Turnhalle der Ausstellungshallen in Straubing.
1. Bürgermeister Robert Ruber überbrachte allerdings gute Nachrichten: Nach dem Antrag von EC Atting und IHC Atting auf eine gemeinsame Sportstätte (Amann: „Eine Hockeyfläche mit Dach reicht uns und wir wären alle Sorgen los“) am Sportplatz sind die ersten Hürden genommen. „Der Gemeinderat hat einstimmig dafür gestimmt, das Vorhaben voranzutreiben“, sagte Ruber. Derzeit werden Angebote für eine 30 x 60 Meter große überdachte Halle (man sprach sich für eine geschlossene Variante aus) mit einer Spielfläche von 22,5 x 45 Metern eingeholt. „Wir haben uns einen Kostenrahmen von 800.000 Euro gesetzt und ich bin zuversichtlich, dass wir das Vorhaben realisieren können“, sagte Ruber. IHC und EC haben sich verpflichtet, für Spielbelag, Boden, Spielerbänke und Zeitnahme selbst aufzukommen – Kosten zwischen 50.000 und 80.000 Euro. Der Burschenverein hat seine Unterstützung beim Bau der Bande angeboten. Dies werde gerne angenommen. „Wir werden nächstes Jahr 20 Jahre alt und haben bisher nie daheim spielen können, vielleicht klappt es nun ja endlich“, sagte Amann. „Wir sind sehr zuversichtlich.“
Finanziell hat der IHC das Jahr gut überstanden wie Kassier Kerstin Alzinger ausführte: Der zugesicherte Zuschuss der Gemeinde musste bei Weitem nicht vollständig ausgeschöpft werden. Dafür sorgten positive Abschlüsse bei den Sponsoren und Sparmaßnahmen. Auch für das neue Jahr sei man gut aufgestellt. Der Großteil der Sponsoren bleibt trotz des Rückzugs in die Regionalliga dabei, die Kosten für die erste Mannschaft werden durch die kürzeren Fahrten deutlich reduziert.
Martin Jauernig, Kassier der Ende 2015 gegründete Fördergruppe, die sich um Vereinsveranstaltungen kümmert und durch die Einnahmen den Nachwuchs unterstützt, meldete ebenfalls Positives. Durch Veranstaltungen wie Steckerlfischgrillen, Busfahrten zu Heimspielen, der Bewirtung bei Bürgerversammlung, dem Public Viewing zur Fußball-EM, dem Vereinsheimjubiläum und dem Christkindlmarkt konnte ein mittlerer vierstelliger Betrag erwirtschaftet werden. Davon wurden Utensilien für die Laufschule gekauft, die Abschlussfeier der Schüler, die Fahrt der Jugend zur deutschen Meisterschaft und die Teilnahme von zwei Junioren an der Europameisterschaft bezuschusst. „Für das erste Jahr war dies ein tolles Ergebnis“, sagte Jauernig. „Außerdem fördert es das Vereinsleben. Wir sind ein Attinger Verein und wollen auch für Atting was tun.“
Text, Fotos: Michael Bauer