Das Jubiläumsjahr wird von viel Vorfreude begleitet. Denn passend zum 20-jährigen Bestehen wird derzeit am großen Geschenk gearbeitet: Die eigene Spielstätte am Attinger Sportplatz.
Bei der Jahresversammlung am Samstag drehte sich fast alles um die Finanzierung der vom Verein getragenen Posten Bande, Belag, Tore, Netze, Anzeigentafel, Kiosk, Spielerbänke usw. Mittlerweile rund 90.000 Euro veranschlagen die Verantwortlichen, denn unerwartet muss nun noch eine neue Bande für 40.000 Euro angeschafft werden.
Ein großer Teil der Kosten ist aber schon gedeckt. Allein 35.000 Euro bringt der Verkauf der von Unternehmer Gerd Mühlbauer (MT Propeller) gespendeten Maschinenhalle. Durch Eigenmittel des Partnervereins EC Atting (zahlt die Hälfte des Spielbelages), Spenden von Privatpersonen oder Banken, sowie verkaufte Bandenwerbung und Sponsoring steht man bei fast 70.000 Euro.
Die fehlenden 20.000 Euro müssen nun durch mehrere Maßnahmen erreicht werden. Die Anwesenden stimmten einer Sonderumlage für alle knapp 190 Mitglieder von je 30 Euro zu. Zudem wird eine Crowdfunding-Aktion gestartet, mit der man zusätzlich zum eigenen Umfeld Skaterhockey-Begeisterte aus weiter entfernten Regionen erreichen möchte. In der Vergangenheit hatte man selbst schon andere Vereine bei Bauvorhaben unterstützt. Auch der Verkauf von Bandenwerbung geht weiter. „Ohne die Anschubhilfe von Gerd Mühlbauer oder die Unterstützung des EC Atting könnten wir das alles gar nicht stemmen“, sagte 2. Vorsitzender Michael Bauer. „Jetzt müssen wir gemeinsam noch den Rest schaffen.“
Das gilt auch für das Handwerkliche: Denn die Spielflächen außer- und innerhalb des Hockeyfeld mit Bande in Einklang zu bringen, hat sich als Sisyphusarbeit dargestellt. Ein eigenes Team im Verein betreut mit Architekt Ludwig Maier dieses Projekt. Es werden 120 Meter laufende Bande und mehr als 10.000 Belagfliesen für die Hockeyspielfläche von 22,80 mal 41,30 Metern verbaut. Der EC Atting erhält zudem zwei Stockbahnen in der Halle aber außerhalb des Hockeyfeldes. Die Hallengröße beträgt 39 x 52,50 Meter.
Die Bauteile der in Pentling erworbenen Halle wurde bereits angeliefert. Vor Weihnachten wurde noch der Unterbau gemacht, am Montag begannen die Fundament- und Betonarbeiten, im April soll der Zimmerer beginnen, danach startet der Innenausbau. „Wann genau der Spielbetrieb beginnen kann, kann man nicht genau sagen“, erklärte 1. Bürgermeister Robert Ruber. „Ich hoffe, dass alles so gut klappt wie bisher. Wir wollen am Zeitplan 30. Juni für die Fertigstellung festhalten und ich freue mich riesig darauf, dass dann bald Heimspiele in Atting stattfinden – bei den Zielen, die ausgegeben werden, freue ich mich umso mehr.“
Denn der sportliche Ausblick lässt Gutes erhoffen: Die Laufschule verzeichnet Zuwächse, Bambini- (U10), Schüler- (U13) und Jugendmannschaft (U15) verfügen über einen großen Stamm an Spielern, teilweise mehr als aufgestellt werden können. „Bei den Bambini steht der Spaß im Vordergrund“, sagte Nachwuchsleiter Markus Alzinger, der gleichzeitig auch die Herren trainiert. „Bei den Schülern und der Jugend sind wir stark aufgestellt. Wir möchten gerne um die bayerische Meisterschaft mitspielen und wieder zur deutschen Meisterschaft fahren. Wir möchten heuer schon was reißen!“ Die Herren, die sich nach dem Wiederaufstieg in die 2. Bundesliga Süd mit den Rückkehrern Raphael Heitzer, Tim Bernhard, Thomas Bauer und Roman Schreyer verstärkt haben, sieht Alzinger unter den Top vier. „Wir haben drei gleich starke Reihen. So etwas haben in dieser Liga wenige.“ Max Kettl und Moritz Eisenschink bestanden zudem am Wochenende den Trainerschein. Sie trainieren das Bambini-Team.
Die Neuwahlen brachten keine Veränderungen: Martin Amann (1. Vorsitzender), Michael Bauer (2. Vorsitzender), Kerstin Alzinger (1. Kassier) und Andreas Koblmüller (1. Schriftführer) wurden einstimmig in ihren Ämtern bestätigt. Ruber wünschte Glück: „Sie haben schon eine anstrengende Zeit hinter sich und sicher noch auch vor sich, aber jetzt wendet sich alles zum Guten.
Neben dem Vorstandsteam arbeitet die Fördergruppe am Vereinsleben, organisiert Aktionen wie Steckerlfischgrillen, Watt-Turnier (das nächste am 18. März im Wirtshaus Leonhardt) oder nimmt am Christkindlmarkt in Atting teil. Teile der Erlöse gingen im vergangenen Jahr an den Kindergarten Atting und in den eigenen Nachwuchs – beispielsweise als Zuschuss zur Fahrt zur deutschen Meisterschaft bei der Jugend nach Rostock oder zur Anschaffung von Trainerutensilien. Zum 20-jährigen Jubiläum wird es eine neue Ausgabe der Vereinschronik geben.
Aber nicht an allen Ecken ist man zufrieden: Aktuell kann keine Juniorenmannschaft (U19) besetzt werden, dazu fehlen die Spieler. Eine Entwicklung der letzten Jahre, die man „mitgezogen habe“, sagte 1. Vorsitzender Martin Amann. Auch stellt man einen Schiedsrichter zu wenig, was eine Strafe nach sich zieht. Amann appellierte an die Mitglieder, sich damit zu beschäftigen. Es bleibt also Arbeit für den Verein – nicht nur finanziell…
Informationen zum Hallenbau, Crowdfunding und Spendenmöglichkeiten: www.ihc-atting.de; www.facebook.com/IHCAtting
Text, Foto: Michael Bauer