Skaterhockey ist nichts für schwache Nerven. Ein Spiel kann schnell kippen. Der IHC Atting behielt am Samstag aber die Nerven und besiegte Samurai Iserlohn mit 12:10
Skaterhockey ist nichts für schwache Nerven. Ein Drei-Tore-Vorsprung im Schlussdrittel bedeutet noch lange nicht den Sieg, eine Fünf-Minuten-Strafe kann das Momentum kippen lassen, aber es kann auch sofort wieder in die andere Richtung gehen. Diesen Spannungsbogen erlebten die 200 Fans am Samstag beim 12:10 (5:3, 4:4, 3:3) des IHC Atting gegen Samurai Iserlohn.
„Es war wirklich ein umkämpftes Spiel, in dem wir immer zum richtigen Zeitpunkt eine Antwort hatten“, sagte der dreifache Torschütze Fabian Hillmeier. Gerade im zweiten und dritten Abschnitt traf das zu: Iserlohn machte aus einem 3:5 innerhalb von acht Minuten ein 7:6, weil Atting erst zu passiv war und dann eine Fünf-Minuten-Strafe erhielt, weil eine Rettungstat von Goalie Raphael Heitzer als Schlägerwurf ausgelegt wurde. Iserlohn erzielte zwei Treffer in der fünfminütigen Strafge.
Doch die Gäste waren selbst viel zu undiszipliniert, kassierten viermal wegen Fehlverhaltens oder Meckerns eine Strafe, Attings Powerplay war dagegen eiskalt. Sieben der zwölf Tore fielen in Überzahl. „Das war heute auch ausschlaggebend“, sagte Hillmeier. 1:20 Minuten brauchten die Wölfe, um aus dem 6:7 ein 9:7 zu machen, zwei Überzahltore inklusive, weil sich die Gäste schon während der großen Strafe gegen Attings Goalie wieder selbst eine Unterzahl einfingen.
Es blieb also spannend. Die Gäste waren zwar mit kurzer Bank angereist, zeigten aber ihre Erfahrung. Sie spielten weiter nach vorne und zwangen die Attinger in die Defensive. Mitten in die Druckphase hinein erzielte Elias Decker nach herrlichem Pass des überragenden Tim Bernhard (sieben Punkte) das 10:7 (45.).
Iserlohns Trainer Antonio Fonso gab nun lautstark die Parole „Jeder Ball aufs Tor!!“ aus und seine Mannschaft setzte dies auch um. Sieben Minuten vor dem Ende stand es 9:10. Wieder war es jedoch ein Meckern, das den Gästen eine Unterzahl einbrockte und Hillmeier traf drei Minuten vor dem Ende zum 11:9.
Doch immer noch war zu viel Zeit auf der Uhr. Fonso nahm Goalie Sven Rotheuler vom Feld und schon fiel das 10:11 (59.). Atting warf sich nun in jeden Schuss, überhaupt waren die Wölfe im Zweikampfverhalten zu den beiden hohen Auswärtsniederlagen in Essen und Duisburg deutlich verbessert. Bernhard erlöste alle Nervenschwachen 48 Sekunden vor dem Ende mit einem Empty Net Goal, eine weitere Strafe überstanden die Wölfe.
„Das waren wieder drei wichtige Punkte, die uns für unser Ziel Klassenerhalt gut tun werden“, sagte Hillmeier. Weiter gehts schon am kommenden Sonntag. Dann gastiert um 14 Uhr der deutsche Meister Crash Eagles Kaarst in Atting. „Wir werden auch da alles versuchen.“
Atting: Heitzer (M. Bauer) – Mat. Rothhammer (2/0), Hillmeier (3/1), Altmann, Bernhard (3/4), Decker (3/1), Dengler (0/1), Eisenschink, A. Ernst, Kettl, Korn, Lermer, Prasch, Mar. Rothhammer (0/1), Schwarzmüller (1/0), Steger;
Iserlohn: Rotheuler – Riepe (0/1), Bongard (0/1), Demuth, Hoffmann (0/1), Kleinschmidt (1/0), Linke (2/2), Poberitz (3/0), Wichern (1/1), Zeitler (3/3);
Schiedsrichter: Kruppe (Schwabmünchen), Grau (Höchstadt);
Strafminuten: Atting 13, Iserlohn 18 + 10 Riepe; Zuschauer: 200.
Text: Michael Bauer, Foto: Harald Schindler