Deutsche Juniorennationalmannschaft gewinnt dank 8:4 im Finale gegen die Schweiz den Titel
Im zweiten Anlauf hat es dann endlich geklappt. Stolz präsentierten Nico und Kevin Kroschinski am Sonntagabend kurz nach 20 Uhr die beiden Pokale — die größten, die es im internationalen Skaterhockey-Nachwuchs gibt. Gerade hatten die beiden Attinger mit der deutschen Nationalmannschaft im kroatischen Kastav den Europameistertitel gewonnen.
„Der Titel ist der größte, den man im Nachwuchs holen kann und wir haben ihn jetzt“, freuten sie sich. „Von diesem Titel können viele nur träumen, aber für uns ist das jetzt wahr geworden und darauf sind wir stolz.“ Nach Thomas Bauer mit den Herren 2014 und Alexander Herzog 2010 (ebenfalls Junioren) sind die Zwillinge die Spieler drei und vier des IHC Atting, die mit der Nationalmannschaft einen Europameistertitel gewinnen können.
Für die beiden 18-jährigen Nachwuchscracks der Wölfe war es eine Genugtuung, denn vor knapp einem Jahr hatten sie an gleicher Stelle nach einem ebenso wie diesmal perfekten Turnier das Finale gegen die Schweiz mit 3:5 verloren. Diesmal lief es anders – auch wenn nach dem ersten Drittel im Finale ein kleines Déjà-vu-Erlebnis auf der Anzeigentafel stand. Trotz Feldüberlegenheit führten die Eidgenossen mit 2:1. Erst im zweiten Drittel wurden die Chancen genutzt und so eine klare Führung herausgeschossen. Nico Kroschinski wurde mit sechs Toren und sechs Vorlagen sechstbester Scorer. Sein Bruder steuerte drei Tore und zwei Vorlagen bei.
Zuvor war die deutsche Mannschaft mit Leichtigkeit durch das Turnier gepflügt. „Als wir am Freitag ankamen, gab es eine kurze Trainingseinheit, damit wir uns da den Boden gewöhnen konnten“, sagte Kevin Kroschinski. „Danach folgte die Eröffnungsfeier und leider ein etwas unglücklicher Spielplan – denn wir hatten das erste und das letzte Spiel.“ 12:0 gegen Kroatien, 14:0 gegen diesmal schwache Briten, 7:1 gegen Österreich und 5:3 im abschließenden Spiel gegen die Schweizer waren die Tagesresultate. „Wir wussten alle, dass gerade dies kein leichter Gegner wird, aber das Spiel war nicht so wichtig wie das am Sonntag, also konnten wir noch ein paar angeschlagene Spieler von uns schonen, damit diese am Sonntag bereit waren.“
Waren sie: Im Halbfinale warteten erneut die Briten, die mit 18:4 besiegt wurden, dann ging es wieder gegen die Schweiz. „Wir waren alle top-motiviert. Wir haben uns zwei Stunden zuvor auf das Spiel vorbereitet und wir wussten, dass es nur eins gab: Den Titel. Wir haben alles gegeben und am Ende durften wir endlich jubeln.“
Text: Michael Bauer, Foto: Benedikt Kubatzki