Jahresversammlung für 2020 und 2021 bestätigt aktuellen Vorstand im Amt: Führungsquartett zieht positives Fazit nach schwerer Coronazeit
Die Bestätigung des vier Personen umfassenden Vorstands war am Freitag bei der nachgeholten aber spärlich besuchten Jahresversammlung (für 2020 und 2021) nur Formsache. Wichtiger war es dem Führungsquartett um Martin Amann (1. Vorsitzender), Michael Bauer (2. Vorsitzender), Kerstin Alzinger (Kassierin) und Andreas Koblmüller (Schriftführer), dass der Skaterhockey-Verein sogar gestärkt aus der bisherigen Pandemie-Phase hervorgegangen ist – sieht man davon ab, dass der eigentliche Vereinszweck Skaterhockey über viele Monate nicht möglich war.
Denn: Die Mitgliederzahl hat zum 30. Juli einen neuen Höchststand von 224 erreicht, ein Zuwachs von mehr als 40 seit dem 1. Januar 2019 mit damals 183 (202 zum 1. Januar 2020, 216 zum 1. Januar 2021). Der Verein hat sechs Mannschaften im Spielbetrieb, dazu ein Hobbyteam und die Lauflernschule, die mit fast 40 Kindern pro Einheit fast an die Kapazitätsgrenze stoße. Seit der Halleneinweihung im Herbst 2018 ist demnach ein deutlicher Trend nach oben spürbar. Corona, das den Spielbetrieb unmittelbar nach dem BRIV-Frühjahrsturnier im März 2020 stoppte, hat diesen Trend nur leicht eingebremst. 2021 kamen bereits viele Neulinge zum Skaterhockey. Alle Trainerposten sind besetzt, auch der verletzungsbedingte Ausfall von Markus Alzinger (U16-Coach) wurde gemeinsam kompensiert. Tobias Schwarzmüller stieg als Coach der Schüler ein, zudem gibt es Interessenten für den Trainerschein.
Lob erging an den Sportlichen Leiter Fabian Hillmeier, der nach der Öffnung für den Trainingsbetrieb innerhalb weniger Tage ein Hygienekonzept erstellt hatte, das von den Trainern und Betreuern auch hervorragend umgesetzt werde. „Nur so konnten wir zwei Wochen später schon in den Spielbetrieb gehen“, sagte Bauer. „Für so einen großen Verein mit ausschließlich Ehrenamtlern war das alles andere als einfach. Dazu kam die Baustelle rund um die Halle, wodurch wir ganz oft improvisieren mussten.“
Erst Ende August wird die erste Herrenmannschaft einen verkürzten Spielbetrieb (mit Playoffs und Meisterentscheidung) in der 2. Bundesliga gegen Spaichingen, Freiburg und die Rhein-Main Patriots aufnehmen. Der Spielplan wurde am nun Wochenende veröffentlicht, Änderungen sind aber noch möglich. Nachfragen der Mitglieder zu Zuschauerzahlen konnten noch nicht beantwortet werden. Hillmeier sagte, die Empfehlung sei derzeit 20 Quadratmeter Fläche pro Person. „Damit liegen wir derzeit bei knapp über 100 Personen.“ Man müsse allerdings die Entwicklungen bis zum ersten Heimspiel am 28. August gegen Spaichingen abwarten.
Alzinger konnte von zwei positiven Kassenständen für 2019 und 2020 berichten. Man konnte sogar ein finanzielles Polster aufbauen, Rücklagen bilden und deshalb investieren: In eine Anzeigentafel und in den Hallenausbau, für den durch das Regionalbudget der ILE Laber eine Förderung von 20.000 Euro für den Kabinenausbau und eine Tribüne eingegangen sind. Beide Projekte kosten zusammen rund 39.000 Euro. Die fehlenden 19.000 Euro seien bereits durch Sponsoring, Spenden und Eigenkapital zu großen Teilen gedeckt, sagte Bauer, der 1. Bürgermeister Robert Ruber für seine Unterstützung bei der Antragstellung dankte. Zwei der Kabinen sind von der Firma Lohoff aus Niederwinkling bereits mit den Edelstahlkorsetten ausgestattet, der Rest folgt in den kommenden Woche. Die Firma Fischer übernimmt die Holzarbeiten. Bei der Tribüne wurde mit der Isolierung der Betonfläche begonnen, da einige Bauteile derzeit lange Lieferzeiten haben, droht eine Verzögerung des Projekts das aber dennoch Ende September (Förderrichtlinie) abgeschlossen sein soll.
Der Verein erhöht trotz der soliden finanziellen Lage den Jahresbeitrag von 160 auf 240 Euro (2 x 120 Euro) für alle Aktiven. „Die Kosten sind in den vergangenen Jahren angestiegen“, begründete Amann. „Das hat sich schon 2018 und 2019 angedeutet, aber wir haben bisher mit einer Erhöhung gezögert, weil unser Ziel ist, Skaterhockey so günstig wie möglich anzubieten.“ Preistreiber seien aber durch Corona erhöhte Buskosten (teilweise verdoppelt), sowie die Infrastruktur, namentlich in der Hockeyhalle Strom, Wasser und Abwasser für einen Betrieb, der mittlerweile fast zwölf Monate lang dauert (vor Einzug 2018 war der Beitrag für weniger Monate Skaterhockey im Jahr kalkuliert, die Halle in Straubing war mehrere Monate nicht verfügbar).
„Ein großer neuer Posten wird die Reinigung des Sanitär-, Dusch- und Kabinentrakts sein. Das müssen wir extern vergeben, ist aber teuer.“ Erste Anfragen bei Reinigungsfirmen ergaben Jahreskosten über 10.000 Euro für die wöchentlich mehrere Stunden dauernde Reinigung. „Wir haben von der Gemeinde eine tolle Halle zur Verfügung gestellt bekommen, vielleicht eine der fünf schönsten Hockeyhallen in Deutschland“, schickte Bauer Dank an 1. Bürgermeister Robert Ruber. „Wir haben die Pflicht all das zu pflegen“, nahm er auch die Mitglieder in die Pflicht. Man bemühe sich in den kommenden Wochen um eine günstigere Lösung, eventuell durch die Vergabe eines Minijobs. Ruber und Stellvertreter Manfred Schambeck unterstrichen die Wichtigkeit der Sauberkeit in der Halle.
Ruber dankte in seinem Grußwort den Verantwortlichen, dass sie „den Verein in der schwierigen Phase am Leben gehalten haben“. Die derzeitige Großbaustelle rund um die Halle (Jugendheimbau mit Pelletsheizwerk, Pflasterarbeiten, Beleuchtung und Parkplätze, die vor allem bei der Zufahrt momentan deutlich einschränkt, liege im Zeitplan und solle Ende des Jahres abgeschlossen sein. Schon in dieser Woche sollen erste Teile geteert werden. „Wenn alles einmal fertig ist, haben wir hier ein Sportzentrum wie keine andere Gemeinde im Landkreis“, sagte Ruber. „Ich hoffe, wir können 2022 dann alles mit einem großen Fest mit allen Vereinen feiern.“ Zudem freue er sich bereits wieder auf Spiele der ersten Herrenmannschaft im August.
Von Seiten der Mitglieder wurde ein Erste-Hilfe-Kurs speziell für hockeyspezifische Verletzungen angeregt – zumal auch keine Anwesenheit des BRK beim Skaterhockey vorgeschrieben sei. Außerdem wird die Erste-Hilfe-Ausrüstung am Ort erneuert. Dafür wurde kurzfristig ein Spender gefunden. Über die Anschaffung eines Defibrillators für das Sportzentrum (bereits in der SB-Geschäftsstelle der Sparkasse in der Ortsmitte) wurde zudem mit Bürgermeister Ruber diskutiert.
Bild von links: Andreas Koblmüller, Martin Amann, Michael Bauer und Kerstin Alzinger (Archivfoto).