Am ersten Septemberwochenende spielt die deutsche U19-Nationalmannschaft in Österreich bei der Europameisterschaft.
Die jüngsten Erfolge im Nachwuchs haben den deutschen Inline-Skaterhockeyverband vermehrt nach Atting blicken lassen. Bei der U19-Europameisterschaft am Wochenende im österreichischen Amstetten sind die Wölfe deshalb stark und in führenden Rollen vertreten. Vier Feldspieler, eine Torhüterin und Markus Alzinger als Mitglied des Trainerstabs sind dabei. Das Ziel ist hoch.
„Es gibt nur ein Ziel: Wir wollen den Pott mit nach Hause nehmen und zwar den größten den sie haben“, sagt Alzinger, der zusammen mit Jens Meinhardt und René Hippler das Trainergespann der U19-Nationalmannschaft bildet. Ende Juli war er offiziell in den Stab aufgenommen worden, soll das Bindeglied der ISHD zu Bayern bilden. Anders als in früheren Jahren drücken nämlich verstärkt bayerische Akteure in den Kader. Die Attinger Delegation mit Torhüterin Magdalena Ernst, den Verteidigern Alexander Ernst und Moritz Lermer sowie den Stürmern Maximilian Sauermlich und Lukas Alzinger ist nach der der Crash Eagles Kaarst (sechs Akteure) die zweitgrößte im Team. Maxim Bernhardt von den Deggendorf Pflanz ist der sechste bayerische Spieler im 19er-Kader.
„Unsere Spieler haben sich bei den Kaderlehrgängen super in die Mannschaft integriert, sie sind alle Top-Charaktere“, lobt Alzinger. Dass Sauermilch in Reihe eins sowie Ernst, Lermer und Alzinger mit Bernhardt für Reihe zwei vorgesehen sind lasse erkennen, „von welch großer Bedeutung unsere Attinger sind“, sagt Alzinger. Sauermilch traf beim Testspielsieg (8:7) vergangenes Wochenende in Iserlohn gegen die Ahauser Herrenmannschaft zweimal, Alzinger einmal. Noch unklar sei die Verteilung der Spiele für die Torhüter(innen). „Das werden wir kurzfristig entscheiden, alle drei werden Einsätze erhalten.“
Nachdem Abschluss der Kaderfindung galt zuletzt viel Aufmerksamkeit dem Teambuildung, auch weil sich die Akteure aus Bayern, NRW und Niedersachsen (nur Spieler dieser drei Landesverbände sind dabei) vor den Lehrgängen meist nur als Gegner kannten. „Wir haben es über die Zimmerverteilung gelöst“, erklärt Alzinger. Ein Teambuildingevent und viele Gespräche standen zudem auf dem Programm. „Es ist ein schönes Miteinander, alle sind top eingestellt“, sagt Alzinger.
Alzinger hat einen „riesigen Unterschied“ im Vergleich zwischen Nationalmannschaft und Vereinsmannschaft ausgemacht. „Alle Spieler sind auf herausragendem Niveau – spielerisch, taktisch, vom Umschaltspiel her. Es macht mega viel Spaß, sie zu trainieren und dass ich ihnen Tipps geben darf.“
Das europäische Juniorenhockey hat zuletzt allerdings Dämpfer erhalten. Nur vier Verbände sind beim Turnier dabei: Neben Deutschland auch Gastgeber Österreich, Mitfavorit Schweiz und Titelverteidiger Großbritannien – es fehlen beispielsweise die Dänen, die Mitgliedschaften Russlands und der Ukraine ruhen. Die Niederlande und Kroatien sind nicht mehr Mitglied im Verband, der aktuell zehn Nationen vereint. In der Gruppenphase spielen alle Teams je zweimal gegeneinander. Deutschland ist mit 15 Titeln sein 1997 Rekord-Europameister. Die ehemaligen Attinger Alexander Herzog und die Zwillinge Nico und Kevin Kroschinski waren schon U19-Champions.
Am Freitagmorgen geht es in Richtung Amstetten nach Niederösterreich. Die NRW-Delegation startet um 4 Uhr morgens in Düsseldorf, die bayerische steigt an der A3 bei Bogen zu. Dann sind es noch rund 250 Kilometer Anfahrt nach Amstetten, wo gleich nach der Ankunft die Eröffnungsfeier steigt. Die wirklich interessante Zeremonie findet allerdings am Sonntagabend statt…
Text: Michael Bauer