Die ISHD hat die Ausnahmegenehmigung für die Saison 2015 für das Eisstadion nicht verlängert. Wir stehen vor einer ungewissen Zukunft. Der Vereinsführung bezieht zu dieser Situation Stellung.
Stellungnahme zur Hallensituation
Unsere Bundesligamannschaft hat in dieser Saison große Erfolge erzielt. Die Teilnahme an den Playoffs ist in mehr als greifbarer Nähe. Nicht nur die Mannschaft, auch Trainer und Betreuer haben Großartiges geleistet. Im Hintergrund haben alle hervorragende, ehrenamtliche Arbeit geleistet, angefangen von der sportlichen Leitung, über die wirtschaftliche Führung (Sponsoren), das Marketing und auch den Verkauf im Stadion. Zweimal hatten wir 400 oder mehr Zuschauer bei einem Heimspiel – so viele wie kein anderer Bundesligist in der Hauptrunde. Der IHC Atting wird immer mehr zu einer bekannten Marke der Region, wozu aber nicht nur die Bundesligamannschaft beiträgt, sondern auch der Nachwuchs. Die bayerische Meisterschaft der Jugend, die Teilnahme der Junioren am Länderpokal oder verschiedenste Werbe- und Marketingmaßnahmen wie Werbespots oder Flyer haben dazu beigetragen.
Allerdings werden wir nun auf eine harte Probe gestellt. Der deutsche Inline-Skaterhockey Verband (ISHD) hat uns in einem Schreiben und einem persönlichen Gespräch am Donnerstagmittag von ISHD-Vorstand Ingo Goerke mit IHC-Vorstandsmitglied Michael Bauer mitgeteilt, dass für 2015 definitiv keine Ausnahmegenehmigung für das Eisstadion am Pulverturm erteilt werden kann. Dafür gibt es zwei Gründe: Die Fläche entspricht nicht dem seit 2013 gültigen, neuen ISHD-Maß von maximal 25 x 50 Metern und es ist zu wenige Monate im Jahr nutzbar. Es müsste von Anfang März bis Ende November verfügbar sein.
Der Verein akzeptiert diese Entscheidung, auch wenn sie hart ist. Bereits für 2013 und 2014 wurde von der ISHD eine Ausnahmegenehmigung für das Eisstadion erteilt. Immer wieder hing der Spielbetrieb der Bundesligamannschaft am seidenen Faden. Wir verstehen, dass die ISHD gegenüber den anderen Bundesligisten, die sich an die Bestimmungen halten (können), Verantwortung trägt und ihre Glaubwürdigkeit verliert. Die zweimalige Erteilung der Ausnahmegenehmigung war den guten Kontakten des IHC zur ISHD zu verdanken. Die Vorstandschaften des IHC und die der ISHD standen bereits seit vielen Wochen wegen dieses Themas in Kontakt, haben unzählige Gespräche geführt und Lösungsmöglichkeiten diskutiert.
Wir haben aber auch parallel Gespräche mit den Verantwortlichen in Donaustauf geführt, zu denen sehr guter Kontakt besteht. Uns wurde angeboten, die Playoff-Spiele in der dortigen neuen Skaterhockeyhalle auszutragen, die das ISHD-Maß hat und zwölf Monate im Jahr zur Verfügung steht. Dieses Angebot nehmen wir gerne an und bedanken uns bereits für die Hilfe.
Die Vorstandschaft und der Verein wollen auch 2015 DEFINITIV Skaterhockey in der 1. Bundesliga garantieren. Wir gehören zu den besten Vereinen in Deutschland und sehen unseren Weg, den wir vor 16 Jahren begonnen haben, noch nicht beendet. Daher werden wir in den kommenden Monaten versuchen, nicht nur eine Spielstätte für die Bundesligamannschaft zu finden (der Nachwuchs ist von der Regelung nicht betroffen, solange das Eisstadion bespielbar ist), sondern auch die für einen Umzug deutlich höheren Finanzmittel zu generieren.
Die Clubführung setzt dabei auch auf die Unterstützung seiner Mitglieder. Der Umzug der Bundesligamannschaft bedeutet für unseren Verein eine zusätzlich Belastung von mindestens 15.000 Euro, hervorgerufen durch weniger Einnahmen (Eintritt, Verkauf) und steigenden Kosten durch Hallenmiete und Anreisekosten und einen organisatorischen Mehraufwand für alle Beteiligten, wie Spieler, Zeitnehmer, Stadionsprecher, Ordner, Kassierer und die gesamte Vorstandschaft.
Die Vorstandschaft möchte daher auch klarstellen, dass spätestens ab der Saison 2016 eine Perspektive für die Bundesligamannschaft in unmittelbarer Nähe von Atting vorhanden sein MUSS, um den Verein in der derzeitigen Ausrichtung weiter führen zu können. Personell, finanziell und strukturell kann aufgrund der oben genannten Gründe nur ein Jahr ein Umzug realisiert werden. Schon jetzt arbeitet die Führungsmannschaft des Vereins zum Teil 20 Stunden pro Woche ehrenamtlich, um den Spielbetrieb in der aktuellen Form realisieren zu können, finanzielle Mittel zu sichern oder Marketingmaßnahmen durchzuführen.
Die Planungen für eine eigene Halle in Atting laufen. Auch hier steht die Vorstandschaft in sehr engem Kontakt zur Gemeinde Atting, Bürgermeister Robert Ruber, dem Gemeinderat und dem EC Atting. Weiterhin gibt es aber keine Entscheidung, wann bzw. ob überhaupt eine Halle in Atting gebaut wird. Dazu werden derzeit weiterhin noch die Fördermöglichkeiten geprüft.
Sollte uns nicht rechtzeitig eine Perspektive gegeben werden (können), können wir personelle Konsequenzen in der Vorstandschaft und strukturelle Änderungen wie einen Rückzug von Teams nicht ausschließen. Wir werden in den kommenden Wochen und Monaten aber alles in unserer Macht stehende tun, um den Ist-Zustand zu erhalten, wünschen uns aber auch klare Aussagen von den Verantwortlichen.
Sollte sich für unseren Verein jemand einsetzen wollen, seine Hilfe anbieten wollen oder Lösungsmöglichkeiten haben, ist jetzt der geeignete Zeitpunkt. Die Vorstandschaft steht jederzeit für Gespräche zur Verfügung und ist bereit, aktiv an Lösungen mitzuarbeiten. Jedem muss klar sein, dass der Verein nun vor seinen schwierigsten Monaten steht. Nur mit einer Perspektive ab 2016 können und wollen wir in der derzeitige Form weitermachen, die Bundesligamannschaft erhalten und den Nachwuchs adäquat ausbilden. Skaterhockey beim IHC Atting auf dem aktuellen Niveau ist nur mit einer geeigneten ganzjährigen Spielstätte in der Nähe von Atting möglich.
Die Vorstandschaft des IHC Atting
Bernd Maier
Martin Amann
Michael Bauer
Kerstin Alzinger