Die Crash Eagles Kaarst hatten vor der deutschen Skaterhockey-Meisterschaft der U19 in Atting Revanche angekündigt. Revanche für die bittere zweistellige Pleite im deutschen Pokalfinale im September. Sie machten ihr Versprechen wahr und sorgten damit am späten Sonntagvormittag in Atting für bitter enttäuschte Gesichter. Denn mit einem 6:2-Sieg im letzten Vorrundenspiel verdarben sie den als Mitfavorit gestarteten Attingern sogar die Halbfinalteilnahme.
Statt einer erneuten Chance auf den Titel blieben somit völlig überraschend nur die Platzierungsspiele, in denen dann gegen die im sieben Mannschaften starken Teilnehmerfeld klar abfallenden Berliner Teams Red Devils und UNITAS Rang durch zwei klare Erfolge Rang fünf erreicht wurde.
„Ich denke, der Druck war der Hauptgrund“, sagte Coach Markus Alzinger. „Die anderen Mannschaften richten auch solche Turniere aus, aber offenbar war das bei uns zu wieder zu viel.“ Schon vor zwei Jahren bei der U16, die im Finale nach zuvor dramatischem Turnierverlauf gegen Düsseldorf verlor, hatte man dies gespürt. Alzinger war der Meinung, dass auswärts die Chancen höher gestanden wären. „Nach den Spielen habe ich mich auch bei der Mannschaft entschuldigt. Einige Endjahrgänge habe ich so um die Chance gebracht, noch einmal deutscher Meister zu werden.“ Die Spieler nahmen es mit Verständnis auf.
Schon nach dem zweiten Gruppenspiel hatte sich in der im Gegensatz vor zwei Jahren bei der U16-Meisterschaft noch deutlich besser gefüllten Halle mit mehreren Hundert Zuschauern ein mulmiges Gefühl unter den heimischen Fans breit gemacht. Das 2:3 gegen den bayerischen Vizemeister aus Deggendorf war die erste Niederlage für Alzingers Mannschaft überhaupt in dieser Saison. Es folgte ein unglückliches 2:3 gegen Krefeld, das nach einer großen und berechtigten Strafe gegen einen Attinger in nur etwas mehr als zwei Minuten aus einer 2:0-Wölfe-Führung einen eigenen 3:2-Sieg machten.
Nach dem Pflichtsieg gegen UNITAS Berlin (7:0) war das letzte Gruppenspiel am Samstagabend gegen Bissendorf schon das erste Schicksalsspiel. Trotz vieler Chancen ging es mit 1:2 verloren.
Weil aber Deggendorf gegen Kaarst ein 1:1 erkämpft hatte, blieb die Chance fürs Halbfinale am Sonntagmorgen am Leben. Der Sieger würde in die Endrunde kommen. Doch hier machte Kaarst schnell klar, wer die bessere Form hatte: Schnell stand es 3:0. Ein starker Save von Goalie Magdalena Ernst nach dem 0:4 schien eine Initialzündung zu bringen. Atting verkürzte schnell auf 2:4, es wurde hektisch. Doch eine Strafe machte erneut alles zunichte. Am Ende hieß es nach einem Empty Net Goal 2:6.
Deutscher Meister wurden in einem in der Spitze sehr ausgeglichenen Teilnehmerfeld die Skating Bears aus Krefeld, die Kaarst im Finale mit 5:1 keinen Chance ließen. Die Eagles hatten dank zweier später Tore den bayerischen Vizemeister Deggendorf im Halbfinale ausgeschaltet. Deggendorf verlor am Ende auch das Spiel um Platz drei gegen Bissendorf. Lukas Alzinger wurde ins fünfköpfige All-Star-Team gewählt.