„Feinschliff“ nennt es Markus Alzinger, was in diesen Tagen bis zum Samstag noch in der Attinger Hockeyhalle passiert. Denn die großen Vorarbeiten und Planungen sind erledigt. Der Skaterhockey-Club bereitet sich auf das wichtigste Event des Jahres vor: Die Ausrichtung der deutschen Meisterschaft in der Altersklasse U19 am Wochenende.
Denn für ein solches Event braucht es einen guten Plan und viele Helfer. Zum zweiten Mal in der Vereinsgeschichte richten die Wölfe ein solches Event aus, vor zwei Jahren in der Altersklasse U16, nun in der wichtigsten deutschen Nachwuchsklasse. Sieben Mannschaften aus ganz Deutschland nehmen teil.
Trotz der schon seit Mai laufenden Planungen (im Januar hatte man den Zuschlag vom deutschen Verband erhalten) und der Erfahrungen von 2022 ist die Attinger Hockeyhalle in diesen Tagen hoch frequentiert. Bereits vor zwei Wochen wurden alle Linien auf dem Spielfeld neu gezogen, am Wochenende die Verkaufsbuden aufgestellt und nun noch einmal verschönert. Am Montag dann wurden die Flaggen Deutschlands, Bayerns und mit dem Attinger Gemeindewappen aufgehängt. Zudem mussten die Banden noch einmal ausgerichtet und Kabel verlegt werden, am Donnerstag wird noch ein zusätzliches Podest für den Livestream errichtet. „Es soll alles tiptop sein“, sagt Alzinger. „Wir wollen allen ein tolles Event bieten.“
Die Messlatte ist hoch. Wie schon vor zwei Jahren überträgt der Verein das Event live im Internet, nicht nur mit einer, sondern gleich mit sechs Kameras. Für diese umfangreiche Berichterstattung hatte man damals viel Lob erhalten, so dass man diesmal noch ein wenig mehr bietet. Allein hier sind insgesamt 30 Personen an den beiden Tagen im Einsatz – 24 Kameraleute in mehreren Schichten sowie Regisseur Georg Kettenbohrer und die Kommentatoren Manfred Lermer, Tobias Welck, Peter Schnettler und am Sonntag noch der gerade erst nach drei erfolgreichen Jahren zurückgetretene Bundestrainer Christian Keller (Augsburg) sowie sein Nachfolger Marcus Drücker (Kaarst) als Gastkommentatoren.
Insgesamt hat Attings Organisator und U19-Trainer Markus Alzinger 90 Personen an verschiedensten Stellen im Einsatz: Von der Zeitnahme über die Strafbank, als Ordner, im Kiosk, an der Kässpatzenhütte, der Pommesfritteuse oder am Grillstand. Bereit liegen unter anderem 40 Kilo Pommes, 150 Currywurste, 80 Portionen Kässpatzen oder 35 Kuchen und Torten, mehrere Sponsoren und Spender haben unterstützt, die Einnahmen aus dem Turnier fließen dann zurück in die Nachwuchsabteilung. Wie viele Stunden die Helfer bisher schon gearbeitet haben, hat niemand zusammengerechnet: „Unzählige“, sagt Alzinger. „Da kann ich nicht einmal ansatzweise spekulieren.“
Seine Spieler haben sich als Social-Media-Kreativleute betätigt und mehrere Werbevideos gedreht, unter anderm bei der Fahrt in voller Ausrüstung durchs Dorf mit Zwischenstation am alten Hockeyplatz, wo vor fast 30 Jahren die Vereinsstory begann. Inspirieren ließen sie sich dabei von einem Event in Italien, an dem zwei Spieler in diesem Sommer teilnahmen.
„Dass wieder Sanitäter da sind, war uns auch wichtig,“, sagt Alzinger und verweist auf Erfahrungen von jüngsten Turnieren. Denn beim Spiel auf höchstem Level passieren immer wieder Verletzungen. Auch vor zwei Jahren in Atting gab es einen Schlüsselbeinbruch, mehrmals trugen auch Wölfe-Spieler bei solchen Turnieren schwere Verletzungen davon. Deshalb soll die Erstversorgung garantiert sein.
Die Verantwortlichen hoffen wie vor zwei Jahren als mehrere Hundert Zuschauer an den beiden Tagen kamen, wieder auf eine volle Halle, wohl wissend, dass in dieser Altersklasse nicht mehr so viele Eltern ihre Kinder begleiten. Dennoch werden allein von den teilnehmenden Mannschaften rund 150 bis 200 Personen erwartet. „Ich denke, dass durch das hohe Niveau auch viele Leute aus der Umgebung zu uns kommen“, sagt Alzinger, der ganz am Schluss einen Wunsch hat – einen, den man natürlich nicht planen kann: Anders als 2022 soll der große Pokal diesmal in Atting bleiben. 2022 hatte Düsseldorf die Wölfe im Finale mit 1:0 geschlagen.