Vor der deutschen Meisterschaft am Wochenden: Ein Blick hinter die Kulissen der Organisation
Am Wochenende wurde richtig gewerkelt: Bohrmaschinen, Bretter, Besen – viel Werkzeug und viele Hände waren in und um die Attinger Hockeyhalle gefragt. Atting putzt sich in diesen Tagen für die deutsche Skaterhockey-Meisterschaft der U16 heraus, an der neun Teams aus dem gesamten Bundesgebiet teilnehmen.
Erstmals richtet der Verein in der seit 2018 bestehenden Stock- und Hockeyhalle ein landesweites Endrundenturnier aus – und das nur wenige Monate vor dem 25-jährigen Vereinsjubiläum. „Das ist der verdiente Lohn für eine jahrelange hervorragende ehrenamtliche Aufbauarbeit im Verein“, lobt Attings Bürgermeister Robert Ruber. „Der Verein hat sich in den letzten 25 Jahren von einem Straßenverein zu einem Vorzeigeverein in ganz Deutschland entwickelt. Das wird bestimmt ein tolles Turnier.“
Schon nach dem Zuschlag zu Beginn des Jahres 2022 hatte Markus Alzinger, Trainer der Attinger U16, ein 15-köpfiges Organisationsteam gebildet. Seit 2006 bereits kennen die Attinger Verantwortlichen von eigenen Teilnahmen solche Turniere. 2018 holte Alzinger mit der U13 selbst diesen Titel nach Atting. „Wir möchten uns als perfekter Gastgeber präsentieren“, sagt Alzinger.
Für die acht Gästeteams – unter anderem aus Rostock, Düsseldorf oder Deggendorf – hat man sich einiges einfallen lassen: Separates Mittagessen im angrenzenden Vereinsheim, ein spezielles Meisterschaftsshirt, ein Programmheft mit allen Kadern, Obst und Getränke in den Kabinen zur Begrüßung oder auch einen Hockeyshop, falls dringend Ersatzausrüstung benötigt wird. Zudem wird Marcel Brandt von den Straubing Tigers (er hat selbst schon mehrfach für die Attinger gespielt) am Samstag ab ca. 13.45 Uhr rund eine Stunde lang Autogramme geben.
Im Oktober bereits traf sich das Attinger Team zum gemeinsamen Videodreh. Robert Altmann, Spieler im Herrenteam, machte Drohnenaufnahmen von der Halle, von der Gemeinde und vom Spielfeld. Die Aufnahmen, die als Werbeclip in den Sozialen Medien veröffentlicht wurden, stießen auch bei der Verbandsführung auf Begeisterung, wie ISHD-Jugendwart Werner Hoffmann jüngst mitteilte.
In und rund um die Halle selbst steht schon das meiste. Einige Mitglieder waren bereits seit einigen Tagen im Dauereinsatz, am Samstag wurde die Halle einer Grundreinigung unterzogen. Es wurde aber nicht nur geputzt, auch der Kiosk wurde noch beleuchtet, Deutschland-, Bayern- und Atting-Fahnen aufgehängt und ein Podest für den Livestream errichte. Außerdem wurden noch ein weiterer Lagerraum und eine zusätzliche Umkleidekabine in der Halle gebaut und der Spielbelag auf Vordermann gebracht. Die Zufahrtsbrücke hat von der Gemeinde noch ein neues Brückengeländer bekommen.
Wie viele Stunden schon gearbeitet wurden? „Gezählt haben wir die nicht, aber es sind bestimmt viele und es kommen auch noch einige dazu“, sagt Alzinger. „Am Wochenende haben wir schon viel von den Vorbereitungen geschafft.“ Insgesamt sind es mehr als 70 Personen, die Alzinger auf seinem Zettel hat. Sie arbeiten an den beiden Turniertagen in Schichten im Kiosk oder Grillhütte, an der Zeitnahme, auf der Strafbank, sind Ansprechpartner für die Gästeteams oder als Sanitäter oder Phyiotherapeuten im Einsatz falls nötig.
Gleich acht Personen sind am Livestream im Einsatz: Dank geliehener Profi-Technik wird das Event bei Sportdeutschlandtv (https://sportdeutschland.tv/sportstreamniederbayern) übertragen, am Sonntag sogar mit fünf Kameras. Zwei Kommentatoren sind im Einsatz.
Ab Samstagmorgen rollt dann der orange Hockeyball. In verschiedenen Gruppenphasen geht es um die deutsche Meisterschaft. Ab Sonntagmittag gegen 11 Uhr läuft die Finalrunde, das Endspiel steigt gegen 16.40 Uhr. Das ist auch das Ziel von Alzinger und seinem Team. „Wir wollen unbedingt ins Finale kommen“, sagt der Coach. Für sein Team wäre es nach dem bayerischen Meistertitel und dem deutschen Pokalsieg der Abschluss einer perfekten Saison – und für den Verein erst recht.
Text, Foto: Michael Bauer